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Definition 6.3.2 (Jacobi-Symbol). Für jede ungerade Zahl
n
∈
N
mit Primfaktorzer-
legung
i<r
p
α
i
und jedes
a ∈
Z
ist das
Jacobi-Symbol
von
a
und
n
,dasmit
J
n
(
a
)
i
bezeichnet wird, definiert durch
J
n
(
a
)=
i<r
L
p
i
(
a
)
α
i
.
(6.3.3)
Insbesondere gilt
J
1
(
a
)=1
für alle
a ∈
Z
, da, nach Konvention, ein leeres Produkt den
Wert
1
hat.
Hierbei ist zu beachten, dass
J
n
(
a
)
im Allgemeinen keinen Aufschluss darüber gibt, ob
a
ein quadratischer Rest modulo
n
ist, wenn
n
zusammengesetzt ist (siehe Aufgabe 6.7.8).
Allerdings können wir Folgendes festhalten.
Lemma 6.3.5.
Für jede ungerade Zahl
n ∈
N
und jedes
a ∈
Z
gilt:
.
2.
J
n
(
a
)=0
genau dann, wenn ggT
(
a, n
)
1.
J
n
(
a
)
∈{−
1
,
0
,
1
}
=1
.
Aufgrund von Satz 6.3.8 wissen wir schon, dass sich
J
n
(
a
)
ezient berechnen lässt,
wenn
n
eine Primzahl ist. Es gilt aber sogar, dass sich
J
n
(
a
)
im Allgemeinen ezient
berechnen lässt. Dies ergibt sich aus dem folgenden Lemma und dem darauffolgenden
Satz, der das in Satz 6.3.9 formulierte quadratische Reziprozitätsgesetz auf das Jacobi-
Symbol erweitert. Im Beweis des Lemmas verwenden wir, dass für alle ungeraden Zahlen
n ∈
N
gilt (siehe auch Aufgabe 6.7.5):
(
−
1)
(
n−
1)
/
2
=
1
, falls
n
mod
4=1
(6.3.4)
−
1
, falls
n
mod
4=3
und
(
−
1)
(
n
2
−
1)
/
8
=
1
, falls
n
mod
8=1
oder
7
−
.
(6.3.5)
1
, falls
n
mod
8=3
oder
5
Lemma 6.3.6.
Es seien
a, b
∈
Z
und
m, n
∈
N
ungerade. Dann gilt:
J
n
(1) = 1
,
(6.3.6)
1)
(
n−
1)
/
2
,
J
n
(
−
1) = (
−
(6.3.7)
1)
(
n
2
−
1)
/
8
,
J
n
(2) = (
−
(6.3.8)
J
n
(
a
)=J
n
(
a
mod
n
)
,
(6.3.9)
J
n
(
a
·
b
)=J
n
(
a
)
·
J
n
(
b
)
,
(6.3.10)
J
m·n
(
a
)=J
m
(
a
)
·
J
n
(
a
)
.
(6.3.11)
Beweis.
Gleichung (6.3.6) folgt aus der Eigenschaft des Legendre-Symbols, dass nämlich
L
p
(1) = 1
(
p−
1)
/
2
rmod
p
=1
trivialerweise für jede Primzahl
p>
2
gilt. Bei (6.3.10) und
(6.3.9) ist die Situation analog: Es gilt
L
p
(
a·b
)=(
a·b
)
(
p−
1)
/
2
rmod
p
(
∗
=(
a
(
p−
1)
/
2
rmod
p
)
·
(
b
(
p−
1)
/
2
rmod
p
)=L
p
(
a
)
·
L
p
(
b
)
, wobei man sich
(
∗
)
mit Lemma 6.3.8 leicht klar macht.