Cryptography Reference
In-Depth Information
kurz wiederholt. Wir werden dabei nur wenige ausgewählte Aussagen beweisen. Für eine
eingehendere Einführung verweisen wir auf die einschlägige Literatur. 1
Chinesischer Restsatz
Wir beginnen mit einem sehr wichtigen und grundlegenden Ergebnis der Zahlentheorie.
Dazu erinnern wir daran, dass
Z c für eine natürliche Zahl c
2 ein kommutativer Ring
mit 1 ist. Für a, b
Z a × Z b ein kommutativer Ring mit 1 , falls komponenten-
weise addiert und multipliziert wird; das Nullelement ist (0 , 0) und das Einselement ist
(1 , 1) .
2 ist auch
Satz 6.3.1 (Chinesischer Restsatz). Es seien a, b ≥ 2 teilerfremd, d. h., ggT ( a, b )=
1 ,und n = a
·
b . Dann ist die Abbildung h :
Z n
Z a × Z b definiert durch k
( k mod a, k mod b ) ein Ring-Isomorphismus.
Gilt 1= r
·
a + s
·
b ,für r, s
Z
, dann ist ( l,k )
l
·
s
·
b + k
·
r
·
a mod n die
Umkehrabbildung h 1 zu h .
Beweis. Man überzeugt sich leicht davon, dass h ein Homomorphismus von
Z n nach
Z a × Z b ist, d. h., h (1) = (1 , 1) , h ( c + n d )= h ( c )+ ( a,b ) h ( d ) und h ( c
· n d )= h ( c )
· ( a,b ) h ( d )
für alle c, d ∈ Z n ,wobei + ( a,b )
und
· ( a,b )
die Addition bzw. Multiplikation in
Z a × Z b
bezeichnet. Es ist auch leicht zu sehen, dass h 1 ( l,k )= l
a mod n die
Umkehrabbildung zu h ist, denn wegen 1= r·a + s·b ist r·a mod b =1 und s·b mod a =1 ,
und damit gilt:
·
s
·
b + k
·
r
·
h ( h 1 ( l,k )) = ( h 1 ( l,k ) mod a, h 1 ( l,k ) mod b )
=( l
·
s
·
b + k
·
r
·
a mod a, l
·
s
·
b + k
·
r
·
a mod b )
=( l · s · b mod a, k · r · a mod b )
=( l,k ) .
Daraus folgt nun auch leicht, dass h bijektiv ist. Insgesamt erhalten wir somit, dass h ei n
Ring-Isomorphismus ist.
Dieser Satz ermöglicht es, ein zahlentheoretisches Problem in ein einfacheres zu zer-
legen. Dies kann, wie wir sehen werden, zum einen in Beweisen nützlich sein, aber zum
anderen auch bei der Berechnung zahlentheoretischer Funktionen: statt in
Z n kann man
einfach in
Z a × Z b rechnen, dann hat man es mit kleineren Zahlen zu tun. Der Chinesi-
sche Restsatz kann außerdem angewendet werden, um etwas über die Einheitengruppe
von
Z n zu erfahren:
Folgerung 6.3.1. Es seien a, b
b . Dann ist die Abbildung
h : Z n Z a × Z b definiert durch k → ( k mod a, k mod b ) wohldefiniert und ein Gruppe n -
Isomorphismus.
2 teilerfremd und n = a
·
Grundlagen über Gruppen
Die Ordnung einer Gruppe G ist die Anzahl ihrer Elemente und wird mit
|
G
|
bezeichnet.
1 Siehe, zum Beispiel, [153].
 
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