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wenden, da ja viel Druck aufgefangen werden muss, führt
in die Sackgasse. Hartes Holz wie z. B. Eiche ist sehr kurz-
faserig, was im Berg echte Gefahr bedeutet. Sollte der Ge-
birgsdruck die Tragkraft des Türstocks überschreiten, so
bricht ein Eichenbalken wegen seiner kurzen Holzfasern
plötzlich und ohne Vorwarnung. Ist der Türstock jedoch
aus weicherem, langfaserigem Nadelholz wie Fichte oder
Tanne gebaut, können die Balken dem Gebirgsdruck zu-
nächst etwas nachgeben, da sie leicht elastisch sind. Dabei
knarzen und ächzen die Balken, der Bergmann sagt, die
Balken „singen“. Das ist ein Warnsignal und der Bergmann
hat noch Zeit, aus dem Stollen zu liehen, bevor die Decke
einstürzt. Somit sind Türstöcke aus Nadelholz weitaus si-
cherer als solche aus Hartholz.
In modernen Bergwerken wird heute kein Holz mehr
zum Grubenausbau verwendet. Je nach Gestein, in dem
das Bergwerk liegt, wird Stahl oder Beton verbaut. Halb-
runde Stahlträger (Abb. 4.25 ) im Abstand von 0.5 bis 1 m
werden heute oft in Erzbergwerken zur Deckenabstützung
verwendet. Eine weitere Methode auch zum Schutz vor
herabfallenden Felsen ist die Sicherung der Stollenwände
mit Spritzbeton. Dieser Spezialbeton wird direkt im Stollen
gemischt und mit einem dicken Schlauch an die Felswand
gespritzt. Hier klebt er sofort an und wird nach wenigen
Minuten fest. Hat der Fels an der Stollenwand erhöhten Si-
cherungsbedarf, werden dem Spritzbeton S-förmige Stahl-
haken beigemischt, die ebenfalls mit an die Wand gespritzt
werden. Während der Erhärtung des Spritzbetons werden
die Stahlhaken fest mit eingebunden und geben somit der
Betonschicht eine sehr hohe Festigkeit.
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