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Eine der gefährlichsten Fortbewegungsarten im Berg war 
im Mittelalter  die  Fahrkunst. Durch  den  Schacht  führen 
von der Erdoberläche bis zum tiefsten Stollen, manchmal 
mehr als 100 m, zwei Holzstangen. Die beiden Holzstan-
gen beinden  sich  in Schrittbreite nebeneinander und be-
wegen sich stets auf und ab. An jeder Holzstange sind Tritt-
stufen aus Holz befestigt. Will der Bergmann nun  in den 
Schacht hinabsteigen, stellt er sich auf einen Holztritt der 
linken Holzstange. Nun wartet er, bis durch die Auf- und 
Ab-Bewegung der beiden Stangen eine Trittstufe der rech-
ten Stange auf gleicher Höhe mit  seiner Trittstufe  ist und 
steigt auf die rechte Stange. Bei der nächsten Abwärtsbewe-
gung der rechten Stange geht es dann ca. einen Meter tiefer, 
der Bergmann steigt nun auf eine tiefer gelegene Trittstufe 
der linken Stange um. Wieder geht es mit der nächsten Ab-
wärtsbewegung der linken Stange ca. einen Meter tiefer, es 
folgt das nächste Übertreten auf eine Trittstufe der rechten 
Stange und so fort. Für den Abstieg in einen 100 m tiefen 
Schacht musste der Bergmann auf diese Weise ca. 100 mal 
von links nach rechts auf die nächste Trittstufe übersteigen, 
immer mit der Gefahr des freien Falls in die Tiefe, falls er 
eine Trittstufe nicht trift. Zusätzlich wird ein solcher Ab-
stieg auf der Fahrkunst dadurch erschwert, dass der Berg-
mann schwere Ausrüstung zu transportieren hat, die Tritt-
stufen feucht und rutschig sind sowie nur sehr wenig Licht 
vom Grubenfrosch  zur Verfügung  steht. Die Vielzahl  der 
Unglücke und verletzten Bergleute wundert da nicht.
Mit der Entwicklung des Förderkorbs wurde der Abstieg, 
das Einfahren in den Berg, wesentlich sicherer.
Über dem  Schacht befand  sich das Huthaus. Ein Hut-
haus bildete den Schutz, den „Hut“ gegen Regen und Wet-
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