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Braunkohletagebau
Die größten heute noch in Betrieb beindlichen Überta-
ge-Abbaustellen von Mineralstofen in Deutschland bein-
den sich in der Nähe von Köln/Aachen in Garzweiler und
Hambach. Hier betreibt die RWE AG mehrere Braunkoh-
letagebaue. Die größten Bagger Europas arbeiten hier. Mit
riesigen Schaufelrädern, deren einzelne Schaufeln jeweils
3 VW-Busse laden könnten, wird hier zunächst die Deck-
schicht über dem Kohlelöz abgetragen. Ist dies geschehen,
folgt der Abbau der Braunkohleschicht (Abb.
4.8
und
4.9
).
160 m sind die Schaufelradbagger hoch. Nachts sehen sie
aus wie beleuchtete Kirchtürme. Jeder einzelnen der mehre-
re Kilometer langen Abbaugruben ielen in den letzten Jahr-
zehnten viele Dörfer zum Opfer. Die Menschen wurden in
Ortschaften umgesiedelt, die auf dem Reißbrett geplant
und komplett neu gebaut wurden. Die alten Ortschaften
wurden abgerissen und der Boden von den Baggern abge-
tragen. Vom Braunkohlebagger (Abb.
4.10
) wird die Kohle
direkt auf kilometerlange Förderbänder abgesetzt. Die För-
derbänder laufen ohne Umweg zu den Kraftwerken, dort
wird die Kohle als Brennmaterial eingesetzt.
Im Schloss Bergheim im gleichnamigen Ort, ca. 10 km
vom Tagebau Hambach entfernt, ist ein sehr interessantes
Museum zum Braunkohleabbau beheimatet. Wo heute die
Braunkohlegruben in Betrieb sind, war vor 320-360 Mio.
Jahren im Erdzeitalter des Karbon („Karbon“ = Kohlenstof)
ein riesiger Wald. Über Jahrmillionen haben sich abgestor-
bene Bäume aufeinander geschichtet, Humus, Torf und zu-
letzt Braunkohle gebildet. Was die Natur in Jahrmillionen
abgelagert hat, dient uns Menschen heute als Brennmate-