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kurz vor dem Passübergang ins Zillertal, beindet sich das
Ahrntal. Am hintersten Ende des Ahrntals beim Prettau-
er Kupferbergwerk ließt ein Bach. Das Bachwasser ließt
von mehr als 3000 m Höhe durch kupferhaltiges Gestein
und löst etwas Kupfer auf. Durch chemische Reaktion des
sauren Bachwassers mit den Felsen im Bachbett lagern sich
einmalige, geologisch spektakuläre Kupferschichten in
Form von Grünspan ab. Alle Steine im Bachbett sind stark
grün gefärbt - eine äußerst seltene Erscheinung in der Na-
tur (Abb.
4.4
und
4.5
).
Wie bereits oben beschrieben, entstehen Mineralien mit
wenigen Ausnahmen nicht an der Erdoberläche, sondern
in tieferen Gesteinsschichten. Bevor solche Mineralien an
der Erdoberläche gefunden werden können, sind also geo-
logische Prozesse erforderlich, um die Steine zunächst an die
Erdoberläche zu befördern. Sand oder Geröll, in denen die
gesuchten Steine lose enthalten sind, heißen Edelsteinseife.
Im Gebirge ist die Verwitterung der wichtigste Prozess für
die Entstehung einer solchen Lagerstätte. Felsen auf Berg-
spitzen werden durch Regen, Schnee, Wind und Tempe-
raturwechsel abgetragen. Kleine Felsstücke lösen sich und
rollen die Berghänge hinab. Jahr für Jahr werden auf diese
Weise die Alpen um ca. 1 cm abgetragen. Im Laufe von
Jahrtausenden und Jahrmillionen häufen sich so Geröll-
halden an, die auch von Bächen und Flüssen weiter trans-
portiert werden. Mineralien und härtere Edelsteine, die
ursprünglich im festen Gestein der Berge entstanden sind,
kommen dadurch an die Oberläche und werden nach und
nach aus dem Gestein herausgelöst. Die Edelsteine liegen
nun lose im Geröll oder Sand und können aufgesammelt
werden (Abb.
4.6
und
4.7
).