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Abb. 4.2
Gipskristalle als Ergebnis eines erfolgreichen Sammlertags.
Foto: Dr. Landmann
Ein weiteres Beispiel der Lesesteine sind eisenhaltige
Erzstücke, die im Saarland schon im 17. Jahrhundert ge-
funden wurden. Direkt im Gras konnten diese Steine auf-
gesammelt werden. Daher kommt der heute im geologi-
schen Sprachgebrauch verwendete Name „Raseneisenerz“.
Durch Schmelzen in Rennöfen wurde aus diesen Erzstü-
cken das Eisen ausgeschmolzen. Rennöfen sind aus Ton
gemauerte Öfen, in denen mit Holzkohlefeuer Tempera-
turen von mehr als 1400 °C erzeugt werden. Nach tagelan-
gem Erhitzen schmelzen die Erzstücke und das Eisen rinnt
(im Mittelalter „rennen“ genannt) aus dem Ofen in eine
Aufangmulde am Boden. Heute wissen wir aus geologi-
schen Untersuchungen, dass sich dieses Raseneisenerz als
oberste Verwitterungsschicht einer großen unterirdischen