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Nach diesem Gattungsnamen wird Bernstein in manchen
Büchern auch mit „Succinit“ bezeichnet.
Im Laufe der letzten 40 Mio. Jahre hat sich die Land-
oberläche mit den Kiefernwäldern immer wieder abge-
senkt und war in diesen Phasen vom Salzwasser der Ostsee
überspült. Das Holz der Kiefern zersetzte sich unter Wasser
langsam, während das Harz der Bäume begann, mit dem
Salzwasser chemisch zu reagieren. Dadurch wandelte sich
das ehemalige Baumharz um und wurde zu Bernstein.
Im Baltikum wird heute der älteste und härteste Bern-
stein gefunden. Auch in anderen Ländern der Erde kommt
Bernstein vor, so z. B. im ehemaligen Lausitzer Braunkohle-
abbau-Gebiet oder in der Ukraine.
Wesentlich jüngerer Bernstein wird in der Dominikani-
schen Republik gefunden. Dieser ist erst ca. 2 Mio. Jahre
alt und enthält wesentlich mehr Insekten als der baltische
Bernstein. Das ist durch das wärmere Klima in Äquatornä-
he bedingt, in dem sich Insekten deutlich stärker vermeh-
ren als im Baltikum. Dieser junge Bernstein wird auch mit
dem Namen „Kopal“ bezeichnet.
Der Name „Bernstein“ kommt von einer besonderen
Eigenschaft: Bernstein ist neben Schwefel der einzige Stein,
der brennen kann. Die Silbe „Bern“ im Namen stammt aus
dem Mittelalter, als die Menschen bei Feuer nicht das Wort
„brennen“ verwendeten, sondern „bernen“ sagten. Bernstein
heißt wörtlich übersetzt also „Brennstein“. Wird Bernstein
einige Sekunden mit einem Feuerzeug erhitzt, entsteht eine
Flamme. Es brennt aber nicht die Bernsteinmasse, sondern
die aromatischen Gase, die im Bernstein eingeschlossen sind.
Diese Gase können als Harzgeruch wahrgenommen werden