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Abb. 1.1 2-Tafel-Projektion
auf den Computer und stellten weiterhin Objekte in 2- oder 3-Tafel-Projektionen
dar, wie in Abb. 1.1 .
Nur ein geübter Konstrukteur wird in dieser zweidimensionalen Zeichnung ein
dreidimensionales Objekt erkennen. Diese wenig anschauliche Darstellung hat aber
(für die Mechaniker in der Werkstatt) den Vorteil, dass sie maßstäblich ist. Man
nimmt den Nachteil der schlechten Anschaulichkeit bewusst in Kauf, um den Maß-
stab zu erhalten. Andere Darstellungsarten verbessern ggf. die Anschaulichkeit auf
Kosten des Maßstabs, der dabei ganz oder teilweise verloren geht. Für „Tafel“ sind
in den unterschiedlichen Berufsgruppen diese Bezeichnung üblich: Grundriss, An-
sicht, Draufsicht, Seitenriss, Ansicht-XZ und weitere.
Erst in einer „dimetrischen“ Projektion des Prismas wird sofort erkennbar, wie
das Objekt aussieht (Abb. 1.2 ).
Wie schwer manche grafische Darstellung zu interpretieren ist, wird an Abb. 1.3
deutlich.
Wie schwerwiegend der Verlust der 3. Dimension beim Zeichnen auf einem
ebenen, 2-dimensionalen Blatt ist, zeigt Abb. 1.4 . Die Gerade liegt im linken Teil
zweifelsfrei vor dem Kreis. Oder ist der Kreis vielleicht eine Kugel, ein stehender
Zylinder? Im rechten Teil ist nicht klar, ob die Gerade hinter dem Objekt liegt, oder
durch dieses hindurch geht.
Auch die Treppe in Abb. 1.5 ist nicht eindeutig in ihrer Darstellung: Fixiert man
lange genug links unten, dann ist es eine Draufsicht auf die Treppe. Fixiert man
rechts oben, wird es eine Untersicht; beides ist möglich.
Die folgende ganz unsinnige „Konstruktion“ in Abb. 1.6 lässt sich zwar zeich-
nen, ist aber sonst nicht brauchbar.
Diese Beispiele machen deutlich, dass man 3-dimensionale Objekte nicht mit
ihrem vollen Informationsgehalt auf einer 2-dimensionalen Fläche darstellen kann.
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