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Abb. 10.13 Mittels industrieller Computertomografie festgestellte Fabrikationsfehler
Die andere Variante von Festkörpertexturen wird hauptsächlich in der Medizin-
technik genutzt. Hier werden mittels Computertomografie (CT) oder Magnetre-
sonanztomografie (MRT) gescannte Schnittbilder zu dreidimensionalen Texturen
zusammengesetzt. In beiden Verfahren sind die Abtastraster äquidistant, d. h., alle
Voxel (siehe Abschn. 5.2.3 ) haben das Volumen 1. Der gesamte Datenraumwird mit
einer großen Anzahl solcher Voxel ausgefüllt. Vorteilhaft ist, dass zu jedem Voxel
nur ein Knotenpunkt - seine Mitte - gespeichert werden muss. Die Position dieses
Punkts im 3D-Raum ist durch ein x ; y ; z-Tupel festgelegt.
Die Computertomografie wird nicht nur in der Medizin eingesetzt, sondern auch
in anderen Fachgebieten, etwa zur zerstörungsfreien Untersuchung von archäolo-
gischen Funden wie z. B. Mumien oder auch zur Materialprüfung in der Industrie
etc.
Bei der modernen Spiralcomputertomografie rotiert eine Röntgenröhre um den
Untersuchungstisch, auf dem das Objekt platziert ist. Der Untersuchungstisch wird
mit konstanter Geschwindigkeit entlang seiner Längsachse vorgeschoben, während
die Strahlungsquelle und die Detektoreinheit mit konstanter Winkelgeschwindigkeit
um den Tisch rotieren. Der Strahlungsquelle gegenüber liegen die Detektoren. Die
Differenz zwischen ausgesandter und empfangener Strahlung ist ein Maß für die
Absorption der Strahlung durch das Objekt im 3D-Punkt. Liefern zwei Bildpunkte
den gleichen Absorptionsgrad, sind sie Teil des gleichen Objekts. Die gesammelten
Messwerte - weit über 100 000 - werden zu einem Volumendatensatz zusammen-
gefügt.
Im Beispiel der Holzmaserung hat ein Programm - die Funktion „HolzFarbe“ -
die innere Struktur des Holzes festgelegt. Bei einer CT-Aufnahme sammelt der
Tomograf die inneren Daten, die dann durch Software mit der für die Objekte pas-
senden Oberflächenstruktur zu einer 3D-Textur zusammengesetzt werden. Damit
kann man Schnittbilder in beliebigen Ebenen und Ansichten aus der 3D-Textur ex-
trahieren und einzeln darstellen.
Abbildung 10.13 ist ein Beispiel aus der industriellen Computertomografie und
zeigt ein Lenkgehäuse aus Aluminiumguss, rechts im CT-Bild sind Poren und Ein-
schlüsse (rot markiert) als Fabrikationsfehler zu erkennen.
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