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Abb. 9.61 Ermittlung der „Nachbarschaftsbeziehungen“ involvierter
Facetten
Vielmehr müssen die b RGB -Werte in zweifacher Hinsicht interpoliert werden.
Hierzu können wir auf die schon für die Schattierung beschriebene Vorgehensweise
zurückgreifen. Die berechneten Radiositywerte gelten ja nicht nur für die Facette
„im Inneren“, sondern natürlich auch für ihre Ecken. Gehört eine Ecke zu mehreren
Facetten, wird für diese Ecke die Radiosity aller angrenzenden Facetten gemittelt,
und zwar separat für R,G und B. Damit ist der Einfluss der Nachbarfacetten an der
Ecke hinreichend berücksichtigt. In der Skizze (Abb. 9.60 ) sei die Mittelwertbil-
dung bereits vollzogen:
Wegen der Mittelwertbildung an den Ecken sind „Nachbarschaftsbeziehungen“
nötig, um den Zugriff auf die involvierten Facetten zu beschleunigen. Da an einer
Ecke durchaus mehrere Facetten zusammentreffen können, ist eine Liste erforder-
lich, die zu jeder Ecke alle Adressen derjenigen Facetten enthält, die die gleiche
Ecke verwenden (Abb. 9.61 ).
Die zweite Interpolation erfolgt für einen beliebigen Punkt P im Inneren oder
auf einer Kante der Facette mit den gemittelten Eckwerten. Das Detail hierzu ist
in Abschn. 11.3.10 beschrieben. Anstatt der dort verwendeten Normalenvekto-
ren werden hier die Radiositywerte mittels der natürlichen Dreieckskoordinaten
interpoliert:
P b R D • i b Ri C • j b Rj C • k b Rk
P b G D • i b Gi C • j b Gj C • k b Gk
P b B D • i b Bi C • j b Bj C • k b Bk
Gute Radiositybilder erreicht man durch möglichst homogene physikalische Ei-
genschaften der Facettenoberfläche, also der Farbe und dem Reflexionsvermögen.
Da nur ein konstanter Energiewert pro Facette berechnet wird (konstante Energie-
verteilung), ist es zweckmäßig, große Facetten zu unterteilen, um eine homogene
Darstellung zu erreichen.
Wie eingangs schon erwähnt, ist die Radiosityberechnung einer Szene unabhän-
gig vom Beobachterstandort. Eine vollständige Neuberechnung der Szene muss
durchgeführt werden, wenn sich die Szenengeometrie oder die Reflexionseigen-
schaften von Facetten ändern. Falls die Beleuchtung geändert wird, müssen nur
diejenigen Formfaktoren und Leuchtdichten neu berechnet werden, die davon be-
troffen sind. Mit den geänderten Daten ist dann das LGS abermals zu lösen für die
drei Farben. Den gesamten Ablauf einer Radiosityberechnung zeigt das folgende
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