Graphics Reference
In-Depth Information
derselben Materialeigenschaft ist der Kehrwert des Transmissionsgrades, die
Opazität
. Ergänzend hierzu bezeichnet man vollständig lichtdurchlässige Ob-
jekte als
transparent
, dagegen werden begrenzt lichtdurchlässige als
opaque
(oder
opak)
bezeichnet.
Dispersion/Streuung
beschreibt die Abhängigkeit einer physikalischen Größe
oder Erscheinung von der Wellenlänge; im engeren Sinn die Wellenlängenab-
hängigkeit der Brechzahl und damit der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts
in einem Medium. Dieser Effekt ermöglicht beispielsweise die Zerlegung von
weißem Licht in seine Spektralfarben.
Absorption
ist die Schwächung einer Strahlung beim Durchgang durch Mate-
rie. Die Energie der absorbierten Strahlung wird dabei in andere Energieformen,
z. B. in Wärme, umgewandelt. Durch Absorption und Emission kann sich das
Fortpflanzen einer Welle verzögern.
Refraktion
/
Brechung
beschreibt die Brechung - die Richtungsänderung - von
Licht beim Auftreffen auf eine Grenzfläche zweier Medien. Hierzu gehört die
Brechzahl
(oft auch als
Brechungsindex
bezeichnet) als eine dimensionslose
physikalische Größe, die von der Wellenlänge des Lichts abhängig ist. Brech-
zahlen sind Materialkonstanten und werden in homogenen Medien als konstant
angenommen.
Eine andere Art der Richtungsänderung, die in der Computergrafik nicht betrach-
tet wird, ist die
Beugung
. Der Unterschied zwischen Brechung und Beugung ist
folgender: Während Brechung die Richtungsänderung einer Welle durch verän-
derte Geschwindigkeit in unterschiedlichen Medien ist, bedeutet Beugung die
Ablenkung an einem Hindernis (Spalt, Gitter, Linsenrand usw.).
Emission
ist das Aussenden einer Strahlung durch ein atomares System, z. B. die
Emission von Licht durch leuchtende Körper (Lumineszenz) oder durch Licht
(Fotoeffekt). Emission tritt auf, wenn die Teilchen von einem höheren in ein
niedrigeres Energieniveau zurückfallen, weil sie zuvor angeregt wurden.
9.6.2 Lichtquellen
Man unterscheidet hauptsächlich vier verschiedene Arten von Lichtquellen, und
ihre Simulation in der Computergrafik ist in der dargestellten Reihenfolge unter-
schiedlich komplex (Abb.
9.22
).
Ambientes Licht
ist eine indirekte Lichtquelle, d. h. das Licht hat keine be-
stimmte Richtung, sondern es kommt als Umgebungslicht aus allen Richtungen mit
der Intensität
I
a
. Ambientes Licht entsteht durch Reflexion des Lichts an matten
Oberflächen infolge einer anderen Lichtquelle. Es bewirkt eine gewisse Grundhel-
ligkeit auch in den Bereichen, die nicht direkt von anderen Lichtquellen beleuchtet
werden. Man nennt es deshalb auch indirekte oder Hintergrundbeleuchtung.
Gerichtetes Licht
kommt aus Punktlichtquellen, die soweit von der Szene ent-
fernt sind, dass ihre Lichtstrahlen nahezu parallel aus der Richtung
L
d
mit der
Intensität
I
p
auf die Facetten treffen, z. B. Sonnenlicht.