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Tab. 8 . 7 Vergleich zweier Projektionssysteme
Projektionssysteme
Zeitparallele
Zeitmultiplexe
Funktionsweise
Gleichzeitige Präsentation beider
Halbbilder für das linke und das
rechte Auge
Bilder werden mit hoher
Frequenz für beide Augen ab-
wechselnd gezeigt
Mittel
- Anaglyphen Verfahren
- Interferenzfiltertechnik
- Polarisationstechnik
- Farbtrenntechnik
- Shuttertechnik
- Autostereoskopische Displays
- 3D-Bildschirme
Abb. 8.48 Farbfilterbrille beim Anaglyphenver-
fahren
für eine größere Personenzahl gedacht, z. B. für Vorträge mittels Beamerunterstüt-
zung bis hin zu Filmvorführungen im Kino. [BitM]
Die Unterschiede der in Tab. 8.7 beschriebenen Projektionstechniken beziehen
sich imWesentlichen auf die bei jeder stereoskopischen Betrachtungsmethode nöti-
ge Trennung von linkem und rechtem Bild (Kanaltrennung) und kommen entweder
für Single-View- oder Multi-View-Anwendungen zum Einsatz.
Gemeinsam ist allen Varianten, dass den Augen des Beobachters unterschied-
liche Bilder gezeigt werden, die das Gehirn als räumlichen Eindruck wahrnimmt.
Dieser wird somit auf die gleiche Art und Weise erreicht, wie es unser Gehirn beim
täglichen Sehen der realen Welt ohne technische Unterstützung vermag.
Ein grundsätzliches Problem tritt bei fast allen stereoskopischen Verfahren auf.
Da das Bild auf einer Projektions fläche dargestellt, aber dem Gehirn „Tiefe“ sug-
geriert wird, kommt es bei einigen Menschen zu Problemen bei der Fokussierung:
entweder stellen die Augen scharf auf die Projektionsfläche oder auf ein „entfern-
tes“ Objekt in der virtuellen Szene. Dieser Widerspruch zwischen Fokussierung
und Parallaxe führt dazu, dass bei längerer Verwendung stereoskopischer Techni-
ken Kopfschmerzen auftreten und/oder der dreidimensionale Effekt überhaupt nicht
mehr wahrgenommen wird.
Anaglyphenverfahren
Zur Trennung der beiden Einzelbilder werden Farbfilter in 3D-Brillen verwendet,
ursprünglich Rot vor dem rechten und Grün vor dem linken Auge.
Beim Ansehen des Films löscht der Rot-Filter das rote Bild aus und das grüne
Bild wird schwarz, der Grünfilter löscht das grüne Bild und das rote wird schwarz.
Da beide Augen nun verschiedene Bilder sehen, entsteht im Gehirn wieder ein
räumliches Bild, allerdings nur in Graustufen. Diese Technik ist zwar billig und
erlaubt sogar eine stereoskopische Projektion, lässt aber keine naturgetreue Farb-
wiedergabe zu.
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