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Schreibmaschine geworden. 140 Auf dieser technischen Grundlage entstand
der erste einfache Texteditor, das erste Programm zum Schreiben und Ver-
ändern digitaler Texte, der Colossal Typewriter .
Den Prototyp für die Textverarbeitung mit einer graischen Benutzer-
schnittstelle, wie wir sie noch heute verwenden, schuf schließlich Douglas
Engelbart in den 1960er Jahren. In der Einleitung dieses Buches ist die erste
Demonstration seines Systems beschrieben. 141 Engelbart war auch der Er-
ste, der erkannte, dass der Umgang mit Texten am Computer mehr sein
kann, als diesen nur als eine Schreibmaschine zu verwenden. Er berück-
sichtigte von Anfang an die Möglichkeit der kontinuierlichen Veränderung
des digitalen Textes, das Ergänzen, Ändern, Umstellen und Löschen einer
vorhandenen Textpassage - alles Tätigkeiten, die mit einem Text auf Papier
nur ansatzweise möglich sind. Ausgehend von diesem Gedanken schuf er ein
System, in dem Texte und Textteile markiert und verschoben werden kon-
nten. Mehrere Texte konnten in unterschiedlichen Bildschirmbereichen
dargestellt werden. Dafür entwickelte er neue Hardware, und die direkte In-
teraktion von Computer und Nutzer machte auch Neuentwicklungen auf der
Ebene des Betriebssystems erforderlich. So erfand Engelbart die Maus, das
Fenster und den »Klick«, und alles zusammen wurde 1968 das Online Sys-
tem, eine Vorstufe des Personal-Computers. Neu gegründete Firmen wie
Apple, später auch ein etablierter Konzern wie IBM, grifen wesentliche Ele-
mente dieses Konzepts auf. 142 Mit dem Xerox-Rechner Alto, den Apple-Rech-
nern Lisa und Macintosh, danach mit der ersten Version von Microsofts Win-
dows setzte sich ab Mitte der 1980er Jahre die graische Benutzerschnitts-
telle inklusive Maus als ein Standard für die Computerbedienung nach und
nach durch.
Bei dieser Art der Textbearbeitung wird ein Text am Bildschirm in einer
für den Menschen direkt lesbaren Weise angezeigt. Die Veränderung des
Textes, beispielsweise das Löschen eines Wortes, wirkt sich am Bildschirm
unmittelbar auf die Textdarstellung aus, indem der Text an der ents-
prechenden Stelle zusammengezogen wird. Der Texteditor muss deshalb
auch über Teilprogramme verfügen, die die Darstellung des Textes auf dem
Bildschirm optimieren. Bald konnten auch Textauszeichnungen wie Fett-
oder Kursivschrift vorgenommen werden. Das Ziel war es, die Darstellung
des Textes auf dem Bildschirm seinem Ausdruck auf Papier anzugleichen.
»What you see is what you get« wird dieses Prinzip genannt, kurz
»WYSIWIG«.
WYSIWIG ist nicht der einzige Weg, um digitale Texte zu verarbeiten.
Noch bevor Computer mit graischer Benutzerschnittstelle auf den Markt
 
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