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Kapitel 4
Digitalisierung und die Triebkräfte
digitaler Kultur
Seitdem es Computer gibt, ist Schrift auch digital. Für uns Nutzer von Com-
putern ist das nicht besonders aufregend: Wir drücken eine Taste auf der
Tastatur, und der entsprechende Buchstabe erscheint auf dem Bildschirm. Im
Innern des Computers allerdings indet eine ganze Menge statt, um dies zu
gewährleisten, denn bekanntlich können die Zentraleinheit des Computers,
der Speicher und alle anderen Komponenten nur mit zwei Symbolen arbeiten:
der Null und der Eins. Technisch werden diese Symbole realisiert durch
Strom an/Strom aus, positiv gepolt/negativ gepolt, Licht an/Licht aus, in
früheren Zeiten durch Schalter zu/Schalter auf oder Loch in Papierstreifen/
kein Loch darin. Jeder Text, jedes Bild, jedes Video und jede Audiodatei be-
steht aus nichts anderem - aus langen Folgen von Nullen und Einsen oder,
allgemein gesprochen, von Bits. Glücklicherweise bekommt man diese im
Normalbetrieb nicht zu sehen, wir könnten ja auch gar nichts damit anfan-
gen. Aber wir können sie sichtbar machen.
Wenn Sie als Textverarbeitungsprogramm etwa Word von Microsoft nutzen,
dann positionieren Sie die Schreibmarkierung doch einfach mal irgendwo in
einem Ihrer Texte und drücken Sie die Tasten »Alt« und »C« gleichzeitig. Hat
sich die Markierung beispielsweise direkt hinter einem kleinen K befunden,
wird das K bei diesem Tastendruck ersetzt durch die Zeichenfolge »006B«.
Das ist die interne Kodierung des kleinen K, wie sie Ihr Computer nutzt,
dargestellt als Abfolge von vier sogenannten Hexadezimal-Zifern. Das
hexadezimale Zahlensystem basiert anders als das Dezimalsystem, das Ihnen
vertraut ist, nicht auf der 10, sondern auf der 16. Die zehn Zifern von 0 bis 9
reichen dafür nicht aus, sie werden deshalb ergänzt um sechs weitere »Zif-
fern«, die einfach aus dem Alphabet übernommen werden: A für 10, B für 11,
C für 12, D für 13, E für 14 und F für 15. Erst ab der Zahl 16 - und nicht
schon ab 10 wie im Dezimalsystem - muss ein Übertrag auf die nächste Stelle
vorgenommen werden. Die Dezimalzahl 46 beispielsweise stellt man im
Hexadezimalsystem so dar: »2E« - die 2 steht für zwei Sechzehner, also 32,
das E für 14, addiert ergibt sich 46.
 
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