Information Technology Reference
In-Depth Information
ischen Ordnung der Bibliothek zum Zwecke ihrer Nutzung, sondern auch zu
einer hierarchischen Ordnung des Wissens. Hierarchische Ordnung ist je-
doch nur eine Art von Ordnung, es gibt alternative Ordnungssysteme.
Wissen als Gut: Die Präsenz einer Bibliothek als einem Gebäude, in dem
Bücher gesammelt, genutzt und vor allem auch bewahrt werden, trägt zu
einem Konzept von Wissen bei, das dieses als eine quantiizierbare Menge,
als ein akkumulierbares Gut ansieht. Wissen wird angehäuft, sortiert,
gespeichert und ist dann langfristig verfügbar. Dass Wissen in den Köpfen
von Menschen wirksam wird, es auch verblassen, sich als falsch erweisen
oder vergessen werden kann, ist in dieser Konzeption nicht vorgesehen. Jede
Generation erschließt sich das ihr selbst relevant erscheinende Wissen aufs
Neue, und dabei wird der Wissensbestand ständig neu bewertet und geord-
net - anders als der Bestand einer Bibliothek.
Relevanz des Publizierens: Ziel von Presse und Verlagen ist es, für ihre
Druckwerke Aufmerksamkeit zu wecken, um Leser zu gewinnen und für die
Zukunft zu binden. Sie erreichen es im Falle von Periodika dadurch, dass die
Publikation als ein fortlaufender Prozess gestaltet oder dass, im Falle von
einmaligen Veröfentlichungen, der Ereignischarakter der Publikation betont
wird. In beiden Fällen wird Relevanz erzeugt, und diese Relevanz überträgt
sich auf diese Art des Publizierens überhaupt: Einen Artikel in einer auf-
grund von Alter, Ruf und Aulagenhöhe relevanten Zeitung zu publizieren, ist
relevant, ein Buch, das in einem relevanten, da renommierten Verlag er-
scheint, ist selbst relevant - so zumindest das Konzept. Selbstverständlich
muss das keineswegs so sein.
Pressefreiheit: Das Interesse des ungehinderten Publizierens ohne nicht-
autorisierte Veränderungen des Textes in Pressewesen und Verlagen steht
dem Interesse der Kommunikationskontrolle entgegen. Wird das Anliegen
der Kommunikationskontrolle etwa aus politischen Gründen nicht geteilt,
entsteht ein Konlikt. Die Position von Presse und Verlagen wird gestärkt
durch die Schafung eines Freiheitsgutes, das die Freiheit des Publizierens
als einen Wert an sich betrachtet und dadurch einen ethisch-moralischen
Mehrwert kreiert.
Zensur ist Verbrechen: Wird die Kommunikationskontrolle, wie in den
meisten Fällen, als nicht gerechtfertigte Zensur betrachtet und einem ethis-
chen begründeten Konzept von Pressefreiheit entgegengestellt, wird sie als
ein Vergehen eingestuft, mit dem gegen gesellschaftliche Regeln verstoßen
 
Search WWH ::




Custom Search