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und Veränderungen vornehmen, die bei den Beiträgen dokumentiert wer-
den. Graiken und Bilder werden in unterschiedlichen Formaten zum Down-
load bereitgestellt - sogar als Präsentationsfolien -, und ergänzende Materi-
alien wie etwa Forschungsdaten können den Beiträgen als Dateien beigefügt
sein. Autoren und Leser können bei jedem Artikel verfolgen, wie oft er an-
gesehen, zitiert, in Twitter erwähnt oder kommentiert wurde. Die Einträge
in der Literaturliste eines Beitrags sind im Volltext verlinkt, über einen
direkten Verweis auf Google Scholar kann man sehen, in welchen Fachpub-
likationen diese Artikel sonst noch zitiert werden.
Die wissenschaftlichen Artikel in Plos One machen also konsequent Geb-
rauch von den Möglichkeiten des digitalen und vernetzten Lesens und
Schreibens. Weil die Begutachtung sich jedoch nur auf die wissenschaftliche
Plausibilität der Methoden beschränkt, nicht aber auf die daraus gezogenen
Schlussfolgerungen, und weil die Autoren selbst den Publikationsprozess in-
anzieren (und nicht etwa die Leser), 333 wird Plos One von etablierten
Konkurrenten als eine etwas fragwürdige Reaktion auf den in der Wis-
senschaft bestehenden Publikationsdruck kritisiert. 334 Forschungsinstitu-
tionen müssen sich heute tatsächlich fragen, ob sie ihren knapp bemessenen
Publikationsetat für den Zugang zu teuren Verlagsprodukten aufwenden
oder für die kostenintensive Publikation in frei zugänglichen Online-Journ-
alen wie diesem.
Open Humanities Press , eine Initiative von Geisteswissenschaftlern,
möchte ähnlich ofene Publikationen ohne zusätzliche Kosten herausgeben
und hat dazu sogar ein eigenständiges Format geschafen: das Liquid
Book . 335 Jeder Interessierte kann inhaltliche oder formale Änderungen in
einem solchen elektronischen Buch vornehmen, Kommentare und Verweise
nach Belieben integrieren und es auch frei für eigene Zwecke verwenden.
Ein Herausgebergremium bewertet die Veränderungen des Textes lediglich
mit dem Ziel, eine Fassung des Buchs »einzufrieren« und als stabile Fassung
zu publizieren. Die Bewertung von Forschungsleistungen, die sich zu einem
wesentlichen Teil an eigenständigen Publikationen, ihrer Zahl und dem
Status der Publikationsorgane bemisst, muss von den Geldgebern der
Forschung an derartige Veränderungen des Publikationswesens angepasst
werden.
Der Einluss der Digitalisierung von Schrift ist in Forschungsinstitutionen
nicht nur beim Publizieren bemerkbar, sondern noch viel deutlicher in der
täglichen wissenschaftlichen Arbeit. Die größten Veränderungen haben sich
für die Wissenschaftler mit den erweiterten Möglichkeiten zu Kommunika-
tion und Kooperation ergeben. Entscheidend ist dabei die durch das Internet
 
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