Information Technology Reference
In-Depth Information
des Texts werden angepasst für jede Lesesituation und für jedes Lesegerät
zur Verfügung gestellt. Dabei greift der Computer nicht auf verschiedene
Varianten des Texts zurück, sondern berechnet die Textvarianten aufgrund
der inhaltlichen Analyse, die er vornehmen kann.
Die inhaltliche Analyse bietet auch die Basis für Übersetzungen und
Zusammenfassungen des Textes oder einzelner Teile, und das kann wieder-
um mit den unterschiedlichen Präsentationsformen kombiniert werden. Der
Inhalt des Buchs selbst wird dynamisch auf das Lesegerät übertragen - der
Leser kann selbst entscheiden, zu welchen Aspekten des Inhalts er
Genaueres erfahren möchte. Auch die Aktualität des Texts ist immer
gewährleistet, was bei wissenschaftlichen oder technischen Themen wichtig
ist. Das Lesegerät analysiert im Hintergrund das Leseverhalten und die
Blickbewegungen und macht auf dieser Basis seinerseits Vorschläge, um das
Lesen für den Leser noch besser, das heißt verständnisorientierter und efiz-
ienter zu gestalten. Zu Büchern werden auch interaktive Medienangebote
gehören, die den Text ergänzen und vom Leser genutzt oder übergangen
werden können. Verzichtet er darauf, sich ein erklärendes Video anzusehen,
wird der danach präsentierte Text so verändert, dass das Verständnis nicht
durch Verweise auf die Inhalte des Videos beeinträchtigt wird. Wird der In-
halt in einer frei gewählten Reihenfolge gelesen, wie es nach dem Prinzip
des Hypertexts möglich ist, achtet das System darauf, dass notwendige In-
formationen an den richtigen Stellen nachgereicht werden. Der Leser kann
die Inhalte interessegeleitet durchlaufen, er kann sich aber trotzdem sicher
sein, dass er dabei alles Wichtige zu einem Thema erfährt.
Im eigentlichen Lesevorgang kann sich der Leser mit anderen Lesern ver-
binden und sehen, wer sich ebenfalls gerade mit einem bestimmten Textteil
befasst. Wenn er möchte, kann er Kommentare und nach Relevanz geord-
nete Diskussionen früherer Leser in den Leseprozess einbeziehen. Das Le-
segerät eröfnet ihm dabei die Option, diese Kommentare in der Weise in
den Text zu integrieren, dass sich ein lüssig lesbares oder visuell aufbereit-
etes Ganzes ergibt. Es ist möglich, die Leseeindrücke von »Meisterlesern«
zu verfolgen und sogar mit Autoren in Kontakt zu treten, um strittige Punkte
des Werks zu diskutieren. Private Inhalteanbieter und Datenhändler, aber
auch staatliche Stellen werden sich für die leseanalytischen Daten in-
teressieren, die bei einem derartig stark durch den Computer unterstützten
Lesen anfallen werden. Dafür wird ein Markt entstehen, der seine eigene
Dynamik entfalten und nach und nach mit einem rechtlichen Rahmen verse-
hen wird.
 
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