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Und genau diese Eigenschaft ist es auch, die multimediale Texte zu einem
Werkzeug in der internationalen, mehrsprachigen Kommunikation macht:
Sie sind leichter zu übersetzen und können oftmals sogar ohne Übersetzung
verstanden werden. Die Multimedialisierung von Texten ist ein Phänomen
der Globalisierung.
Kapitel 6.4
Soziales Schreiben
Schreiben ist wie auch Lesen ein kommunikativer Akt und somit immer sozi-
al eingebettet. Zwar ist das Schreiben selbst eine individuelle, Konzentration
erfordernde Tätigkeit, aber etwas zu schreiben ist immer an jemanden
gerichtet, und sei es an den Schreiber selbst zu einem späteren Zeitpunkt.
Dieser soziale Aspekt des Schreibens ist an die Bedingung geknüpft, dass
der geschriebene Text räumlich oder zeitlich irgendwie zu einem Kom-
munikationspartner gelangt. In der Schriftkultur ist dieser Anforderung
durch den Postverkehr, durch den Buchhandel und durch Bibliotheken ents-
prochen worden. Die Vernetzung von Computern beschleunigt, verbilligt und
vereinfacht die schriftliche Kommunikation erheblich. Texte werden über
das Internet verschickt und auf Servern gespeichert. Das hat das soziale
Schreiben befeuert, und es sind neue technische Möglichkeiten, neue
Textsorten und neue textbasierte Kommunikationsformen entstanden,
wodurch sich die schriftliche Kommunikation insgesamt grundlegend ver-
ändert hat. Der Schreibende ist nicht mehr mit sich allein.
Soziales Schreiben hat zwei Dimensionen. Die erste richtet sich auf das,
was ein anderer bereits geschrieben hat, das heißt auf seine Texte, die
zweite Dimension darauf, wie ein anderer schreibt, auf dessen Tätigkeit. Das
eine ist die Sozialität der Inhalte, das andere die Sozialität der
Schreibenden. Für beides gibt es historische Vorläufer. Die Sozialität der In-
halte wird in gedruckten Werken durch Verweise und bibliograische
Angaben hergestellt. Vor allem in wissenschaftlichen Texten wird mit Zitaten
oder einer sinngemäßen Wiedergabe des Inhalts auf andere Werke ver-
wiesen, die im Literaturverzeichnis so genau beschrieben werden, dass man
sie als Leser in einer Bibliothek inden könnte. Andere traditionelle Formen
des sozialen Schreibens sind der Leserbrief und die Rezension. Auch einen
wissenschaftlichen Sammelband könnte man als das Produkt eines inhalt-
 
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