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machen Vorschläge zur Vereinheitlichung und Verbesserung. 208 Schlechter
sieht es derzeit bei der Kontrolle des sprachlichen Stils aus. Hier werden
vorwiegend statistische Maße für die Bewertung eines Satzes herangezogen,
etwa die Wortlänge. Auch hier ist eigentlich eine vollständige grammatische
Analyse erforderlich, verbunden mit Regeln zur verständlichen sprachlichen
Gestaltung. Einzelne Hersteller bieten für bestimmte Textarten, etwa
Geschäftsbriefe, spezielle Programme an, mit denen die Verständlichkeit
überprüft werden kann. Für die Software LinguLab ( www.lingulab.de/ ) et-
wa wird damit geworben, dass die Verständlichkeit unter anderem anhand
von Kriterien wie Adjektivhäufung, Anglizismen, Floskeln, Füllwörter, »Kan-
zleideutsch«, Verneinungen, Nominalstil, Passivkonstruktionen und
Satzlänge überprüft wird.
Eine besondere Variante der Stilkontrolle bietet das Gendering Add-In für
Word. Im Auftrag der österreichischen Bundesministerin für Frauen und Öf-
fentlichen Dienst, Gabriele Heinisch-Hosek, entwickelt, kann es fertige Texte
auf die Einhaltung von Verwaltungsregeln zu geschlechtergerechter Sprache
hin untersuchen. 209 Dieses Kontrollprogramm konzentriert sich auf Sub-
stantive wie »Forscher« oder »Bibliothekar« und markiert sie, wenn diese
nicht in einem geschlechtergerechten Zusammenhang erscheinen, also vor
»Forscher« nicht »Forscherinnen und« erscheint. Die Analyse funktioniert
mit dieser eingeschränkten Aufgabe recht gut, auch wenn das Adverb »näh-
er« am Satzanfang oder das österreichische Wort »Fiaker« ebenfalls geken-
nzeichnet wird. Eine Hilfe bei der Wortauswahl leisten auch manche Tex-
tverarbeitungsprogramme, indem sie eine Liste von sinnverwandten
Wörtern, Synonyme, anbieten. In Word ist dafür ein sogenannter »Thesaur-
us« hinterlegt, eine Wortliste, die nach Bedeutungen sortiert werden kann.
So fehlerhaft die allgemeinen Korrekturprogramme für Rechtschreibung,
Grammatik und Stil aber auch bislang funktionieren, so ist auch hier klar,
was in den nächsten Jahren zu erwarten ist: Die verlässliche Überprüfung
von Rechtschreibung und Grammatik eines Textes sowie eine Verständlich-
keits- oder Stilprüfung, die in bestimmten Verwendungsbereichen tat-
sächlich mit guten Verbesserungsvorschlägen aufwarten kann. 210 Die
Forschungsabteilung der Firma Microsoft setzt bei derartigen Hilfssystemen
an, um zukünftig Lösungen für noch weitergehende Schreibhilfen anbieten
zu können. So arbeitet ein Team an einem System zur Erzeugung von Para-
phrasen, um dem Schreiber damit alternative Formulierungen anbieten zu
können, die auch der Textsorte angemessen sein sollen. 211 Ein weiteres
Team versucht Schreiber englischer Texte zu unterstützen, die keine Mutter-
sprachler sind. Ein entsprechendes Programm soll dabei Vorschläge nicht
 
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