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ferngesteuerte Schreibmaschinen: Ein Anschlag auf der Schreibmaschinent-
astatur druckt dabei das Zeichen nicht auf direktem Wege auf die Walze,
sondern elektromechanisch vermittelt über ein Telegrafenkabel. Die heuti-
gen Computertastaturen gehen also auf die mechanischen Schreib-
maschinen des 19. Jahrhunderts zurück. Das kann man noch daran
erkennen, wie die Buchstaben auf den Tasten angeordnet sind. Im Englis-
chen besonders oft hintereinander vorkommende Buchstaben sind weiter
voneinander entfernt als seltene. 198 Dadurch wurde beim schnellen
Schreiben die Häuigkeit der gegenseitigen Blockade von Typenhebeln re-
duziert. Nach dem Ende der mechanischen Schreibmaschine haben sich de-
shalb viele Tüftler gefragt, ob es nicht bessere Tastaturlayouts gibt, die
weniger von solchen längst überholten technischen Bedingungen abhängen.
Vielmehr sollten die Eigenschaften einer Sprache, die Fähigkeiten der
menschlichen Hand und die Ergonomie beim Tippen im Vordergrund stehen.
Einer von ihnen war, wie wir in der Einleitung gesehen haben, auch Douglas
Engelbart mit seiner Akkord-Tastatur. Durchgesetzt hat sich davon keine.
Die Tastatur hat bei den frühen Computern die Lochkarten ersetzt, durch
die die Bitfolgen, die einzelne Zeichen repräsentierten, direkt in den Speich-
er eingelesen wurden. Derartige Bitfolgen, heute 16-stellige Unicode-Folgen,
werden immer noch in den Speicher geschrieben, die Übersetzung eines
Tastendrucks in Abfolgen von Nullen und Einsen ist also immer noch funda-
mental beim digitalen Schreiben.
Reale Tastaturen mit tatsächlich physisch zu drückenden Tasten sind bei
vielen Geräten heute durch virtuelle Tastaturen ersetzt, die mit größerem
technischen Aufwand dasselbe erreichen, nämlich per Fingerdruck die di-
gitale Kodierung von Schriftzeichen im Computerspeicher eintragen zu
können. 199 Den großen virtuellen Tastaturen von Tablet-Rechnern, die tat-
sächlich im Zehningersystem bedient werden können, sind dabei kleinere
vorausgegangen, bei denen die Eingabe aufgrund ihrer geringen Größe nur
mit ein oder zwei Fingern erfolgen kann, etwa bei Smartphones. Die Un-
genauigkeit beim »Trefen« der nicht fühlbaren Tasten wird dabei durch in-
telligente Verfahren des Ratens des richtigen Wortes ausgeglichen. Das se-
hen wir uns im folgenden Abschnitt noch genauer an. Ein anderer Weg, der
vor den Smartphones bei einigen »Handheld-Computern« bzw. »Organizern«
beschritten wurde, war die Nutzung eines Stifts. Bei diesen Geräten konnte
oft auch eine zeichenweise arbeitende Erkennung vereinfachter Buchstaben
angewendet werden. Diese vereinfachten Zeichen hatten bestimmte An-
satzpunkte und auch im Falle von Buchstaben wie A oder K eine durchge-
hende Linienführung, die man bei der Eingabe einhalten musste. 200
 
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