Information Technology Reference
In-Depth Information
Weiterentwicklung und für das Management des Projekts eingesetzt. So
demonstrieren Engelbart und seine per Video zugeschalteten Mitarbeiter
auch, wie sie mit Hilfe des Systems Textnachrichten verschicken, ver-
schiedene Programmversionen verwalten und eine Hypertext-Dokumenta-
tion plegen. Man hoft, das System durch den Einsatz im eigenen Team und
die Nutzungserfahrungen, die dadurch gewonnen werden, nach und nach
immer besser an die Arbeitsvorgänge anpassen zu können.
Nachdem Engelbart am Ende seinen Mitarbeitern und schließlich seiner
Frau und den Töchtern gedankt hat - ihnen widmet er die Demonstration -,
erhebt sich der Applaus. Es ist der Höhepunkt seiner Tätigkeit als Com-
puterentwickler, vielleicht seines Lebens überhaupt. Nur wenige Zeit später
ziehen sich einige Geldgeber aus seinem Forschungszentrum zurück, eine
breitere Nutzung von NLS im entstehenden Internet wie auch die Kommerzi-
alisierung gelingen nicht. Engelbarts Ideen aber wirken fort. Einige Mit-
arbeiter des zerfallenden Teams wechseln zur Firma Xerox, die sich in einem
Forschungszentrum in der Nähe mit Büroautomation befasst. Von ihnen wird
in Fortführung des Engelbart-Projekts 1973 der erste Personal Computer
vorgestellt, der eine graische Benutzeroberläche besitzt, der Alto. Eines
der wenigen Exemplare, die nie in den Handel gelangt waren, bekommt dort
ein junger Firmengründer zu sehen, dessen Vision es ist, billige und vor al-
lem leicht bedienbare Computer für normale Menschen herzustellen, Steve
Jobs. Er ist fasziniert von dieser ganz anderen Art, einen Computer zu be-
dienen. 1983 bringt seine Firma Apple den ersten kommerziellen Computer
mit graischer Benutzersteuerung auf den Markt, zu der auch eine Maus ge-
hört, den Lisa. 3 Ein Jahr später erscheint der wesentlich günstigere Macin-
tosh und macht Jobs zum Milliardär.
Engelbarts Demonstration des Online-Systems war auch ein Höhepunkt in
der noch kurzen Geschichte des Computers, die zu jener Zeit kaum 25 Jahre
zurückreichte. Als erster hatte er erkannt, dass der Computer viel mehr sein
kann als ein Automat, der lediglich Berechnungen schnell durchführen kann.
Engelbarts Ziel war es, den Computer als ein Werkzeug des Menschen neu
zu erinden. Computer sollten immer verfügbar sein und den Menschen bei
seiner geistigen Arbeit unterstützen. Zuvor war kaum jemand auf die Idee
gekommen, diese monströsen Maschinen in einer solchen Weise zu ver-
wenden. Daten und Programme wurden noch in Lochkarten gestanzt und
von Betriebspersonal eingelesen, erst Stunden später konnte man die Ergeb-
 
Search WWH ::




Custom Search