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erscheinungen immer tierärztlich abklären zu lassen. Nicht jedes Ruhigerwerden ist nur
altersbedingt - manchmal stecken auch Erkrankungen dahinter, die gut behandelt wer-
den können, wenn sie rechtzeitig erkannt werden.
Viele Freigängerkatzen verlassen mit zunehmendem Alter das Haus nicht mehr so
oft und so lange wie früher. Ihre Wege werden kürzer, die Zeit, die sie dafür brauchen,
nimmt dagegen zu. Die Sinne sind nicht mehr ganz so scharf wie früher, Gegenstände
im Garten werden zum Beispiel nicht mehr so gut gesehen, der Ruf des Besitzers zur
Fütterung nicht mehr so gut gehört.
Auf viele veränderte Bedürfnisse der alten Katze kann der Mensch problemlos einge-
hen. Beispielsweise haben viele ältere Tiere ein gesteigertes Bedürfnis nach Wärme
und Ruhe und verbringen lieber mehr Zeit im Haus als draußen. Hier muss man mi-
tunter von eingespielten Ausgehzeiten Abschied nehmen oder ein paarmal öfter die
Tür öffnen als gewohnt. Vielleicht gewährt nach Absprache auch ein Nachbar dem
Katzensenior bei eigener Abwesenheit Einlass.
Manche Katzen entwickeln mit zunehmendem Alter Eigenheiten, die für uns
Menschen sehr anstrengend sein können. Das ist besonders dann der Fall, wenn Seh-,
Hör- und Geruchssinn nachlassen. Die Katze wird dann mitunter sehr anhänglich, weil
sie ihre Menschen nicht mehr sieht, sehr laut, weil sie sich selbst nicht mehr hört, oder
sie verschmäht ihr Lieblingsfutter, weil sie es nicht mehr so gut riechen kann. Manche
Katzen werden auch unsauber oder vergesslich oder bekommen typische altersbe-
dingte Krankheiten wie Arthrose oder Rheuma.
Auch das Reaktionsvermögen und die Beweglichkeit nehmen ab. Deshalb ist es
nötig, die aktuellen Bedingungen des Freilaufs für die alte Katze noch einmal zu über-
prüfen und gegebenenfalls zu verbessern. Ist die Katze noch fit genug, um Revier-
streitigkeiten gut zu überstehen, oder braucht sie unter Umständen unterstützende
Begleitung bei ihren Ausgängen? Kann sie die Gefahren ihrer Umgebung noch aus-
reichend wahrnehmen oder muss sie besser beaufsichtigt werden? Kann sie alle rel-
evanten Plätze in Haus und Garten inklusive Katzenklappe und Liegeplatz noch un-
beschwert nutzen oder müssen eventuell Umbauten vorgenommen werden?
Irgendwann kommt bei vielen Katzen jedoch der Zeitpunkt, ab dem uneingeschränk-
ter Freigang schwierig wird. Hier helfen Kompromisse wie begleiteter Freigang oder ein
abgesicherter Garten. Mit vielen Streicheleinheiten und altersgerechter Beschäftigung
kann man seiner Samtpfote so noch einen schönen Lebensabend bereiten.
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