Databases Reference
In-Depth Information
In der Abbildung gibt es bereits zwei Attribute mit dem Namen
„Namen“. Dies ist generell kein Problem, obwohl man identi-
sche Namen nach Möglichkeit vermeiden sollte. Generell ge-
hört zu einem Entity-Relationship-Modell eine kurze Doku-
mentation, in der die einzelnen Elemente, also Entitätstypen,
Beziehungen und Attribute anschaulich beschrieben werden. In
dem bisher entwickelten Modell ist dies vielleicht nicht not-
wendig, trotzdem ist es bei größeren Modellen sinnvoll, insbe-
sondere dann, wenn eine andere Person als der Modellierer mit
dem entstandenen Modell weiter arbeiten soll.
Das kleine Beispiel hat gezeigt, dass das Finden der richtigen
Entitätstypen, Beziehungen und Attribute keine triviale Aufga-
be ist. Ein guter Ansatz ist es, vorhandene Dokumentationen,
wie z. B. Anforderungen, Schritt für Schritt durchzuarbeiten
und die gelesenen Informationen in das Modell zu übertragen.
Eine sehr allgemeine Regel, mit der man zumindest einen ers-
ten Ansatz findet, lautet:
1. Analysiere alle Nomen im Text, sie könnten Entitätsty-
pen oder aber Attribute sein.
2. Analysiere alle Verben im Text, sie können auf Bezie-
hungen zwischen Entitätstypen hinweisen.
3. Analysiere alle Adjektive im Text, sie können auf Attri-
bute hinweisen.
Da man in der deutschen Sprache sehr komplexe Schachtelsätze
formulieren kann, sind die genannten Schritte nur ein sehr all-
gemeines Kochrezept. Bei dem Ansatz wird aber deutlich, dass
man seine Informationsquellen schrittweise abarbeiten muss.
Findet man z. B. Nomen, die nicht weiter charakterisiert wer-
den, ist das ein Indiz, dass hier eine Klärung mit dem Kunden
notwendig ist.
Häufiger steht man vor der Frage, ob es sich um ein Attribut
oder um einen Entitätstypen handelt. Diese Frage ist nicht im-
mer eindeutig zu beantworten. Beispiele, wie man zu klaren
Antworten kommt, sind im vorherigen Text genannt. Werden
gleiche Attributswerte häufiger für verschiedene Entitäten ge-
nutzt, ist dies ein starker Indikator für die Umformung des At-
tributes in einen Entitätstypen. Dies wäre z. B. der Fall, wenn
man zu jedem Artikel noch eine Artikelgruppe, wie „Spielwa-
ren“ oder „Bekleidung“ vermerken würde. Kann ein Attribut
für eine Entität gleichzeitig mehrere Werte aufnehmen, so muss
das Attribut in einen Entitätstypen umgewandelt werden.
Modell und Do-
kumentation als
Einheit
Modellierung als
Textanalyse
Ableitung offe-
ner Fragen
Unterscheidung
Entitätstyp und
Attribut
33
Search WWH ::




Custom Search