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man auch pixelweise anstatt zeilenweise scrollen? Der Ent-
wickler änderte den SMALLTALK-Code und das System
konnte, ohne runter zu fahren, dann pixelweise scrollen.
Ein derartiges Vorgehen wäre damals in keiner anderen Pro-
grammierumgebung möglich gewesen (Bei Java kann man,
während ein Programm läuft, zwar dieses ändern, aber nicht
das Java Kernsystem).
Der Name SMALLTALK entstand dadurch, dass Pro-
gramme in SMALLTALK sehr wenig Code benötigen, man
also „nicht viel reden“ muss. Nach einem ersten Entwurf
1972 gab es den ersten Standard 1980, der 1983 noch einmal
überarbeitet wurde.
Das Problem von SMALLTALK war, dass es seiner Zeit
10-15 Jahre voraus war. Bei seiner Einführung standen gra-
ische Endgeräte noch nicht zur Verfügung. Als diese verfüg-
bar waren, standen bereits Nachfolgesprachen wie JAVA und
C++ vor der Tür.
Wie wichtig für SUN der letzte Punkt war, zeigte sich, als
Microsoft einen eigenen Java Compiler für Windows vor-
stellte. Hierbei hatte Microsoft JAVA so „erweitert“, dass der
erzeugte Code nur unter Windows lief. Sun verklagte Mi-
crosoft und gewann den Prozess.
Allerdings bringt die Plattformunabhängigkeit von JAVA
gerade im Bereich der graischen Oberlächen einen deutli-
chen Geschwindigkeitsnachteil gegenüber betriebssystem-
nahen Sprachen, wie C, mit sich. Deshalb verlagert sich die
Anwendung von JAVA immer mehr auf Serverapplikationen.
Beispiel in JAVA
class HelloWorld
{
static void Main()
{
System.Console.WriteLine(„Hello World!“);
}
}
Beispiel in SMALLTALK
Logikorientierte Sprachen
Ähnlich wie bei der funktionalen Programmierung stützt man
sich auch bei der logischen ( prädikativen ) Programmierung
auf mathematische Kalküle ab. Der Unterschied zu allen an-
deren Programmierparadigmen liegt in der Art und Weise,
wie Programme erstellt und ausgeführt werden.
Möchte man die Lösung eines Problems einem Computer
übertragen, so müssen üblicherweise nacheinander die fol-
genden drei Schritte ausgeführt werden:
1. Das Problem muss in allen Einzelheiten analysiert werden.
2. Für das Problem muss ein Lösungsalgorithmus entwickelt
werden.
3. Der Lösungsalgorithmus muss codiert werden.
Bei der logischen Programmierung entfallen die explizite
Entwicklung eines Lösungsalgorithmus und seine Codierung.
Stattdessen werden alle bekannten Fakten und Eigenschaften
des Problems formal mithilfe eines logischen Kalküls spezii-
ziert. Fragen zum Problem werden vom System automatisch
beantwortet, in dem das System mithilfe der Regeln des lo-
gischen Systems alle möglichen Lösungswege systematisch
berechnet und so zur Antwort gelangt.
Als logisches System werden fast ausschließlich Horn-Klau-
seln verwendet, eine eingeschränkte Form der Prädikatenlogik
erster Ordnung. Der Name geht auf den Mathematiker Alfred
Horn zurück, der diesen Kalkül im Jahre 1951 entwickelte. Er
wurde am 17. Februar in Lower East Side, Manhattan, geboren.
Alfred Horn wuchs in Manhattan auf. Seine Eltern waren beide
taub und Horns Vater starb, als dieser drei Jahre alt war. Er er-
warb seinen Master in Mathematik an der New York University
und promovierte an der University of California, Berkeley. Im
Jahre 1947 erhielt er eine Professur für Mathematik an der
University of California in Los Angeles, wo er bis zu seinem
Ruhestand 1988 blieb. Er verstarb am 16. April 2001 in Paciic
Palisades, Kalifornien. In seinem 1951 veröffentlichtem Werk
Transscript show: 'Hello World!'
JAVA Glaubt man der Legende, so entsandte die Firma SUN
im Jahre 1994 eine Gruppe von Softwareentwicklern in eine
einsame Berghütte in den Rocky Mountains mit der Maßgabe,
eine Programmierumgebung zu deinieren, die alle diejenigen
Eigenschaften besitzen sollte, die sie sich stets bei ihren Pro-
grammierarbeiten gewünscht hätten. Als sie wiederkamen,
hatten sie die Programmiersprache JAVA entwickelt, die sie
nach ihrer Lieblingskaffeesorte benannt hatten.
Da die Sprache auch gleichzeitig kommerziell erfolgreich
sein sollte, baute man auf der grundsätzlichen Syntax von C
auf. Allerdings war die Sprache objektorientiert und verwen-
dete keine der prozeduralen Elemente von C. Sie basierte,
wie SMALLTALK, auf einer virtuellen Maschine (der JVM,
JavaVirtuellMachine ), wodurch alle speziellen Implementie-
rungsdetails, die auf Eigenschaften der Hardware aufbauen,
entielen.
Seinen großen Erfolg verdankte JAVA im Wesentlichen
drei Faktoren:
1. Dem immer stärker aufkommenden Internet, wodurch
Portabilität an Wichtigkeit gewann, die JAVA durch seine
JVM mit sich brachte. Durch die JVM war es auch mög-
lich, Programme in einer Teilumgebung eines Rechners
laufen zu lassen, ohne dass auf den Rest des Computers
zugegriffen werden musste.
2. Der zweite große Vorteil von Java waren die Routinen für
graische Oberlächen, die es in JAVA relativ einfach er-
möglichten, graische Oberlächen plattformunab hängig
zu implementieren.
3. Die Schöpfer von JAVA lizenzierten die Sprache zwar be-
reitwillig, achteten aber darauf, dass die Sprache portabel
blieb.
 
 
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