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1.7.3
Die Entwicklungsgeschichte der Drucker
mechanik gesteuert. Ausgangspunkt war die Entwicklung von
elektronisch gesteuerten Kugelkopfschreibmaschinen.
Die elektronisch gesteuerte Kugelkopfschreibmaschine
verfügte im Wesentlichen über die gleiche Mechanik ihres
rein elektromechanischen Pendants. Der einzige Unterschied
war zunächst die elektronische Ansteuerung der einzelnen
Typen. Die ersten Modelle ermöglichten das Erfassen und
Wiedergeben der getippten Texte über einen internen Zwi-
schenspeicher. Später wurde die Mechanik immer weiter ver-
bessert: Der Zentralantrieb wich einzelnen Schrittmotoren für
Wagenlauf und Kopfdrehung sowie elektrischen Hubmagne-
ten für die Kopfneigung und den Abschlag. Diese technischen
Verbesserungen machten die Kugelkopfschreibmaschine
noch schneller und verringerten geringfügig die Störanfäl-
ligkeit. Da sie problemlos auch von Computern direkt zur
Datenausgabe angesteuert werden konnten, erhielt man einen
Kugelkopfdrucker durch einfaches Weglassen der Tastatur.
Bereits Charles Babbage hatte 1837 für die Analytical Engine
einen (Dezimalzahlen-)Drucker sowie einen Kurvenplotter
geplant. Aufgrund der hohen erwarteten Kosten zum Bau die-
ser umfangreichen Feinmechanik-Maschine, wurde weder die
Analytical Engine noch ihre Druckausgabestufe je gebaut.
Der ENIAC hatte nur einen Lochkartendrucker, während der
SSEC (1946/47) bereits über zwei Drucker verfügte. Wie bei
den Tastaturen waren Schreibmaschinen der Ausgangspunkt
für die Entwicklung von Druckern.
Fernschreiber
Ein Fernschreiber ähnelt äußerlich einer elektrischen Schreib-
maschine, wobei die Tastatur, die die Sendeeinheit beinhaltet,
und das Druckwerk, das den Empfänger beherbergt, unab-
hängig voneinander arbeiten, jedoch in der Regel in Reihe
geschaltet betrieben werden, um das auf der eigenen Seite
Geschriebene lesen zu können. Zur Ausstattung des Fern-
schreibers gehörten oft ein Lochstreifenleser und ein Loch-
streifenstanzer, um vorbereitete Texte mittels eines Lochstrei-
fens mit maximaler Geschwindigkeit übertragen und so die
Verbindungsdauer kurz zu halten oder Textbausteine spei-
chern zu können.
Fernschreiber stellen prinzipiell seriell arbeitende, digi-
tale Ein- und Ausgabegeräte dar. Aus diesem Grunde wurden
sie in der Anfangszeit der Computer in großem Umfang als
Peripheriegeräte eingesetzt - zum einen mit ihrem Druckteil
als reines Ausgabegerät, zum anderen zusätzlich mit der Tas-
tatur als Terminal zur direkten Steuerung eines Computers.
Spuren dieser Verwendung inden sich bis heute, etwa in den
Steuerzeichen Line Feed (LF) und Carriage Return (CR). An
manchen Universitäten waren noch bis in die 1970er-Jahre
Fernschreiber, zum Erstellen von Programmlochstreifen und
Ausdrucken der auf einem Streifenlocher produzierten Ergeb-
nisse, im Einsatz. Die Daten wurden über den Lochstreifen
oder über eine vorhandene COM-Schnittstelle z. B. RS-232
und mithilfe eines speziellen Anschlussgerätes ausgetauscht.
Typenraddrucker
Die Typenradschreibmaschine ist als Weiterentwicklung der
Kugelkopfschreibmaschine anzusehen. Einer der Vorteile
der Änderung des Typenträgers ist, dass das Typenrad nur
Drehbewegungen und im Gegensatz zum Kugelkopf keine
Kippbewegungen ausführt, um den gewünschten Buchsta-
ben vor die Aufschlagstelle zu bringen. Die darstellbaren Zei-
chen (Typen) sind kreisförmig um die Mitte des Typenrades
( Abb. 1.103 ) angeordnet.
Abb. 1.103 Typenrad
Kugelkopfdrucker
Nach dem Aufkommen der Kugelkopfschreibmaschinen, für
die IBM zunächst das alleinige Patent besaß und deren Pro-
duktion 1962 anlief, wurde diese Technik auch für Compu-
terdrucker verwendet. Der Kugelkopf bewegte sich auf zwei
Achsen und wurde zunächst über eine aufwendige Zugseil-
Durch entsprechende Drehung wird das jeweils ge-
wünschte Zeichen in Position gebracht und durch einen
elektromagnetisch betätigten Stift und über ein Farbband auf
das Papier gedruckt. Durch Austausch des Typenrades ließ
sich die Schriftart wechseln. Nachdem sie mit Computeran-
schlüssen ausgestattet wurden, waren sie vor allem in Büros
als Drucker im Einsatz.
Abb. 1.102 Alte AT-Tastatur
mit 10 Funktionstasten
Nadeldrucker
Bei einem Nadeldrucker schlagen beim Druckvorgang eine
Reihe einzeln angesteuerter Nadeln durch ein Farbband auf
das Papier. Hierdurch wird Farbe vom Farbband auf das da-
hinterliegende Papier übertragen.
 
 
 
 
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