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Abb. 1.99 Die erste Compu-
termaus
Erweiterungsgehäuse waren zwei weitere Diskettenlaufwerke
anschließbar. Die Diskettenlaufwerke konnten für einseitig
beschreibbare Disketten mit einer Kapazität von 160 KB
oder doppelseitigen Disketten von 320 KB, später sogar mit
360 KB verwendet werden. Später konnte der 5150 auch mit
einer Festplatte mit der Kapazität von 10 MB versehen wer-
den.
Preislich bewegte sich der 5150 mit 3000,- US$ (bzw.
6000,- US$ mit Farbgraik) an der Obergrenze der handels-
üblichen PCs und fand in privaten Haushalten wenig An-
wendung. Die IBM nutzte ihre damalige Marktführung für
(Großrechner-)Datenverarbeitungsanlagen und schaffte es,
dass ihr IBM-PC als Arbeitsplatzcomputer in zahlreichen
Unternehmen eingesetzt wurde. Er wurde von 1981 an fast
sechs Jahre lang unverändert gebaut. Nachfolgesysteme mit
optionaler Festplatte nannten sich IBM PC XT (für e X tended
T echnology) und später, mit einem i286-Prozessor, IBM PC
AT .
Da IBM kein Monopol auf die verwendeten Komponenten
hatte (mit Ausnahme des BIOS), konnte Compaq 1983 den
ersten zum IBM-PC kompatiblen Computer auf den Markt
bringen. Vor allem in Ostasien schufen Unternehmen eine
Reihe von Nachbauten, in Deutschland waren es Firmen wie
Commodore und später Schneider. Der sich so entwickelnde
Markt führte durch den Konkurrenzkampf zu sinkenden Prei-
sen und verstärkter Innovation.
In den späteren Jahren hatte IBM kein glückliches Händ-
chen bei der Weiterentwicklung des IBM-PCs. Während
man bei IBM mit proprietären Konzepten (z. B. IBM PS/2
Computern und deren Micro Channel Architecture oder OS/2 )
versuchte, den Markt gegen Mitbewerber abzuschotten, ent-
wickelten andere Hersteller zukunftsfähigere Konzepte und
herstellerübergreifende Standards und konnten mit ihrer
Marktmacht diese - im Gegensatz zu IBM - auch als Indus-
triestandards durchsetzen.
Einzig im geschäftlichen Bereich und in speziellen Bran-
chen (Banken) konnten sich die IBM PS/2-Modelle - eigent-
lich als Nachfolger aller PCs bestimmt - einige Jahre relativ
erfolgreich halten.
matik. Er wurde am 30. Januar 1925 in Portland, Oregon, als
das mittlere Kind von drei Geschwistern seiner Eltern Carl
Louis und Gladys Engelbart geboren. Während Engelbart sr.
deutsche Vorfahren hatte, stammte seine Mutter aus einer Fa-
milie von norwegisch-schwedischen Einwanderern. Douglas
C. Engelbart gilt als der entscheidende Pionier und Vordenker
für die Entwicklung des Personal Computers. Im Jahre 1997
wurde er für sein Lebenswerk mit dem Turing Award aus-
gezeichnet, 1999 erhielt er die John-von-Neumann-Medaille
und im Jahre 2000 die National Medal of Technologie.
Seit 1963/1964 arbeitete er zusammen mit William Eng-
lish am Stanford Research Institute (SRI) an verschiedenen
experimentellen Zeigergeräten. Dabei wurde auch die Com-
putermaus entwickelt. Am 9. Dezember 1968 wurde sie auf
der Herbsttagung der American Federation of Information
Processing Societies (AFIPS) der Öffentlichkeit präsentiert.
Sie fand wenig Beachtung, da es noch keine graischen Be-
nutzeroberlächen gab und Menschen, die mit Computern zu
tun hatten, hauptsächlich an Texteingabe interessiert und da-
ran gewöhnt waren. Für das auf zwei rechtwinklig zueinander
stehenden Rädern basierende Prinzip erhielt Engelbart am
17. November 1970 das Patent US3541541.
Die allgemeine Ansicht, dass Engelbart der Vater der
Mäuse ist, muss jedoch korrigiert werden. Schon einige Wo-
chen vor dem 9. Dezember 1968 erschien eine Publikation
der Firma Telefunken, die ein Input-Instrument vorstellte,
das an Monitoren hing und funktionell der Engelbart-Maus
gleichkam: die sogenannte Rollkugel. Vermutlich ab dem
Jahre 1966 arbeitete ein kleines Team bei Telefunken in Kon-
stanz an einem aufwendigen System für die Bundesanstalt
für Flugsicherung. Es umfasste nicht nur den Radartisch und
das, was in ihm steckte, sondern auch einen Computer vom
Typ TR 86, der die graische Benutzeroberläche erst mög-
lich machte. Leiter des Teams war Rainer Mallebrein .
Zuvor bereits hatte Telefunken mit der Entwicklung des
Großrechners TR 440 begonnen, mit dem man auch ein neues
Time-Sharing-Betriebssystem realisieren wollte. Es lag nahe,
für Eingaben an den dafür nötigen Terminals die Trackballs
aus der Flugsicherung zu übernehmen. Rainer Mallebrein
erinnert sich, dass man es den Abnehmern des Computers
nicht zumuten wollte, Löcher in Tische zu bohren und Einga-
beeinheiten darin zu versenken. Er fand daher eine elegantere
Lösung, indem er die Kugel und den sie umgebenden Halter
der Kugel umdrehte ( Abb. 1.99 ) .
1.7
Sonstige Hardwarekomponenten
1.7.1
Die Entwicklungsgeschichte der Mäuse
Wann die Geschichte der Rollkugeln und Mäusen genau be-
ginnt, ist nicht mehr zu ermitteln. Bekannt ist ein Vorläufer,
ein Gerät ähnlich dem heutigen Trackball, das neben Radar-
schirmen eingelassen war und zum Abruf von Flugzeugda-
ten diente. Von 1966 an produzierte die amerikanische Firma
Orbit solche „Ball Tracker“.
Allgemein gilt Douglas C. Engelbart als Erinder des im-
mer noch genialsten und grifigsten Eingabegeräts der Infor-
 
 
 
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