Information Technology Reference
In-Depth Information
Abb. 1.80 a Steve Jobs, b Steve Wozniak, c Ronald Wayne, d Mike Markkula
platinencomputer ( Abb. 1.82 ). Er war ausgestattet mit einer
Videoschnittstelle (die auf einen schwarz-weißen Textmodus
beschränkt war), 8 KByte dynamischem RAM, einer Tastatur
und dem Mikroprozessor 6502 von Rockwell International
(produziert von MOS Technologies). Der eigentliche Rech-
ner wurde von Apple als fertig bestückte Platine geliefert. Er
musste vom Händler oder Besitzer zusammengesetzt werden.
Dieser musste hierzu noch ein Netzteil, eine Tastatur, einen
Bildschirm, und (falls gewünscht) ein Gehäuse hinzukaufen.
Als einziges Peripheriegerät gab es ein Kassetten-Interface,
mit dem sich in Kombination mit einem herkömmlichen Kas-
settenrekorder Programme auf Audiokassetten speichern und
von diesen wieder laden ließen.
Es war Steve Jobs, der das Potenzial dieses Rechners er-
kannte und vorschlug, eine Firma zu gründen, um den von
Wozniak konstruierten Computer kommerziell zu vertreiben.
Wozniak, der lieber Computer entwarf als verkaufte, wollte
seinen Arbeitsplatz bei HP nicht grundlos aufs Spiel setzen.
Erst als Jobs ihm versprach, die Gründung einer eigenen
Firma würde die Entwicklung eines Nachfolgemodells des
Computers inanzieren und er außerdem mit Ronald Wayne
( Abb. 1.80c ) einen dritten Partner an Land zog, willigte Woz-
niak schließlich ein.
Die Idee des mit einem Gehäuse aus Holz versehenen
Apple I wurde nach der Vorstellung des Rechners von dem
lokalen Computerhändler The Byte Shop ( Abb. 1.81 ) aufge-
griffen, der bei Wozniak und Jobs 50 Platinen und 50 fertig
aufgebaute Geräte bestellte. Insgesamt wurden über einen
Zeitraum von zehn Monaten circa 200 Apple I zu einem Ein-
zelpreis von 666,66 US$ verkauft.
Beim Zusammenbau halfen Bill Fernandez und Daniel
Kottke mit. Während sich Wozniak vor allem um den tech-
nischen Bereich kümmerte, konnte Jobs bei der Bank einen
Kredit über 5000 US$ und einen Zahlungsaufschub für die
erworbenen Bauteile in der Höhe von 15.000 US$ aushan-
deln. In der Zeit, als Wozniak und Jobs rund um die Uhr an
den Computern für den Byte Shop arbeiteten und bereit wa-
ren, sich dafür zu verschulden, wurde Wayne das Risiko zu
groß. Er war sich nicht sicher, ob der Byte Shop die bestellten
Abb. 1.81 Der Byte Shop, gegründet am 8. Dezember 1975. Einer
der weltweit ersten „Computerläden“
Computer wirklich bezahlen würde, da die Firma erst wenige
Monate zuvor von Paul Terrell gegründet worden war. Wayne
konnte durch den Gründungsvertrag unbegrenzt für Apples
Schulden haftbar gemacht werden und beschloss deshalb, aus
dem Vertrag auszusteigen. Kurz nach Apples Gründung ver-
kaufte Wayne seine Anteile für 800 US$ an Jobs und Wozniak,
wodurch die beiden wieder auf sich alleine gestellt waren.
Zuvor hatte Wayne, der seinen Job bei Atari beibehalten
hatte, in seiner freien Zeit ein Firmenlogo für Apple entwor-
fen. Sein Entwurf zeigte Isaac Newton unter einem Apfel-
baum sitzend, auf dem Rahmen stand Newton … A mind fo-
rever voyaging through strange seas of thought … alone, ein
Zitat aus einem Gedicht von William Wordsworth.
Der Name „Apple Computer“ war die Idee von Steve Jobs,
als sie das Unternehmen gründeten, doch Steve Wozniak war
mit dem Namen nicht einverstanden. Jedoch hatten sie sich
Abb. 1.82 Apple I
 
 
 
 
Search WWH ::




Custom Search