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lionen US$ für die Micral-Technik und das Betriebssystem
Prologue. Truong verlangte das Doppelte und brachte damit
die Übernahme zum Scheitern.
Ebenfalls im Jahre 1973 wurde am Forschungszentrum
Xerox PARC der Xerox Alto ( Abb. 1.78 ) entwickelt. Es war
der erste Computer mit einer graischen Benutzeroberläche.
Die ersten Entwürfe entstanden 1972 unter dem Entwickler
Butler Lampson . Danach beteiligten sich noch Ed McCreight,
Charles P. Thacker, Bob Sproull und Dave Boggs an seiner
weiteren Entwicklung.
ben, die es damals praktisch nirgendwo zu kaufen gab. Die
Konkurrenz von Popular Electronics wollte es besser machen
und eine Computerbastelei vorstellen, zu der der komplette
Bausatz gekauft werden konnte.
Die erste Version des Altairs bestand aus vier Karten, die
übereinander gestapelt wurden. Die Bauteile für den kom-
pletten Rechner passten nicht auf eine einzelne Hauptpla-
tine. Ein weiteres Problem für die Autoren war, dass viele
Teile, die benötigt wurden, um den Altair überhaupt richtig
nützlich zu machen, noch gar nicht existierten oder bis zur
Vorstellung noch nicht fertig entwickelt sein würden. Die-
ser Ur-Altair verschwand leider spurlos auf einem Transport
nach New York. Deshalb entschied sich MITS-Inhaber Ed
Roberts bei der Konstruktion des zweiten Modells, den Rech-
ner auf austauschbaren Karten aufzubauen und die Haupt-
platine, auf nichts mehr als eine Verbindung zwischen den
einzelnen Karten zu reduzieren. Das Basismodell bestand aus
fünf Platinen, darunter eine für die CPU (2 MHz Intel 8080)
und eine für den Arbeitsspeicher (256 Byte, erweiterbar auf
64 KB). Später gab es als zusätzliche Karten Massenspeicher
(Lochstreifen und Datasette), Ein/Ausgabe-Geräte (u. a. ein
RS232-Interface) und Speichererweiterungen.
Im Gegensatz zum Ur-Modell konnte dieser Altair ausge-
liefert und von der Zeitschrift Popular Electronics vorgestellt
werden. Der Artikel bewegte zahlreiche Computer-Enthusi-
asten, sich einen solchen Bausatz zuzulegen. Als Microsoft-
Mitgründer Paul Allen in Boston über den Harvard Square
lief und die Zeitschrift entdeckte, lief er den Lauf seines Le-
bens (so Allen später), um Bill Gates zu alarmieren. Noch am
selben Tag telefonierten beide dem MITS-Inhaber Ed Roberts
aus dem Staate New Mexico hinterher, um ihm ein BASIC-
Betriebssystem für den Altair 8800 anzubieten. Dass dieses
BASIC gar nicht existierte, mithin „Vaporware“ war, störte
die beiden ebenso wenig wie Ed Roberts. Schließlich war
sein Altair-Bausatz ebenfalls noch nicht ganz vollständig. Bill
Gates ahnte aber schon damals die inanziellen Perspektiven.
Er erinnerte sich: Erregt lasen wir von dem ersten echten
Personal Computer, und obwohl wir noch keine genaue Vor-
stellung davon hatten, wozu er zu gebrauchen wäre, war uns
schon bald klar. Dass er uns und die Welt des Computings
verändern würde.
Der Altair 8800 ( Abb. 1.79 ) wurde für 397 US$ angeboten,
was die Fachwelt in Erstaunen setzte. Allein der 8080-Prozes-
sor von Intel kostete damals 360 US$. Er wurde als „Bulk-
ware“ zum Preis von 75 US$ von Ed Roberts aus dem US-
Staat New Mexico eingekauft und selbstbewusst beworben:
The age of the affordable Computer sei angebrochen. David
Bunnell , der bei MITS die Bauanleitung für den Altair 8800
schrieb, wollte die Maschine in Anlehnung an Orwells 1984
„Little Brother“ nennen. Der Computer des kleinen Mannes
sollte gegen die Mainframes antreten, die die Welt in Da-
tensammlungen verwandelten. Der Legende nach fragte Ed
Roberts seine Tochter, wie der Computer im Raumschiff
Abb. 1.78 Xerox Alto
Der Hauptspeicher betrug 64 kB und konnte auf 256 kB
erweitert werden. Die Wechselfestplatte fasste 2,5 MB. Das
Gehäuse des Rechners hatte in etwa die Ausmaße einer klei-
nen Gefriertruhe. Er hatte bereits eine Drei-Tasten-Maus,
nutzte Rastergraik, Fenster, Menüs und Icons. Über das
Ethernet-Protokoll konnte er mit anderen Rechnern verbun-
den werden. Der Computer wird ebenfalls häuig als erster
Personal Computer oder als erste Workstation bezeichnet.
Allerdings war er wegen seiner Größe und seines Prei-
ses kein Heimcomputer. Er wurde hauptsächlich in der For-
schung eingesetzt. Viele der Innovationen im Alto wurden
später von Steve Jobs für die Apple-Computer übernommen.
Das besondere an der verwendeten WYSIWYG-Oberlä-
che war, dass der Monitor ein US-Letter-Blatt 1:1 im Hoch-
format darstellen konnte. Auf einer verbesserten Hardware
des Alto basierend wurde auch eine Lisp-Maschine mit dem
Namen Dolphin am PARC entwickelt.
1.6.2
Der Altair 8800
In ihrer Januarausgabe des Jahres 1975 stellte die Zeitschrift
Popular Electronics den Altair 8800 der Firma MITS (Mi-
cro Instrumentation Telemetry Systems) vor. Der Altair 8800
entstand als Reaktion auf eine Artikelserie der Zeitschrift
Radio Electronics, mit der die Leser einen Computer na-
mens Mark-8 zusammenbauen konnten. Die Serie hatte den
Schönheitsfehler, den Zusammenbau von Teilen zu beschrei-
 
 
 
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