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getaktet war. Der Am286 war AMDs erster Hieb gegen Intel
im Prozessorwettstreit. So begann ein nun bis heute währen-
der Wettlauf um die beste Technik. Als der Lizenzvertrag im
Jahr 1986 gekündigt wurde, führte dies zu einem Rechtsstreit,
in dessen außergerichtlichen Einigung AMD untersagt wurde,
ab der 5. Generation (80586 - Intel Pentium) Nachbauten von
Intels Prozessoren zu erstellen. AMD entwickelte daraufhin
eigene Architekturen, die erste war der AMD K5 .
Der Z80 überlügelte rasch den 8080 und wurde die popu-
lärste 8-Bit-CPU aller Zeiten. Wenn man die absolute Größe
des Marktes einbezieht, dann ist er die seither erfolgreichste
CPU. Spätere Versionen erhöhten die Taktrate der frühen Mo-
delle von 1 MHz auf bis zu 12 MHz.
In den 1980er-Jahren wurde der Z80 auch von anderen
Halbleiterherstellern (zum Beispiel NEC) produziert. Außer-
dem entstanden der stromsparende Z80L (L für LowPower)
sowie eine Variante in CMOS-Technik.
In CMOS-Technologie ist der Z80 bis heute lieferbar. Spä-
ter führte Zilog auch Weiterentwicklungen zu 16-Bit (Z8000)
und 32-Bit (Z80000) Prozessoren ein.
Die Firma Zilog wurde 1980 von Exxon übernommen.
Neun Jahre später (1989) kauften Management und Ange-
stellte das Unternehmen zurück. Im Jahre 1990 ging man an
die Börse und 1998 wurde Zilog von der Texas Paciic Group
übernommen.
In der Deutschen Demokratischen Republik wurden viele
Zilog-Prozessoren und Peripherieschaltkreise ohne Lizenz
nachgebaut (Z80 PIO als U855; Z80 SIO als U856; Z80 CTC
als U857; Z80 DMA als U858; Z80 als U880; Z8 als U881/
U882/U883; Z8000 als U8000). Der U880 war der Standard-
prozessor schlechthin in der DDR, welcher vom Heimcom-
puter bis zur Maschinensteuerung nahezu überall eingesetzt
wurde. Jedoch gingen auf der anderen Seite auch Patente am
U80701, dem ersten in der DDR hergestellten 32-Bit-Prozes-
sor, nach der Wende an die Firma Zilog.
1.5.4
Zilog
Die Firma Zilog wurde 1974 von Federico Faggin
( Abb. 1.67 ), einem früheren Intel-Mitarbeiter, gegründet.
Faggin wurde am 1. Dezember 1941 in Vicenza/Italien gebo-
ren. An der Universität Padua promovierte er 1965 in Physik.
Im Jahre 1967 arbeitete er für SGS-Fairchild in Italien. 1968
ging er nach Amerika, um dort bei Fairchild Semiconductor
zu arbeiten. Im Jahre 1970 wechselte er zu Intel.
Abb. 1.67 Federico Faggin
1.5.5
Motorola
Im Januar 1971 entwickelte er fast im Alleingang die
erste CPU für Intel, den Intel 4004. Im Oktober 1974 verließ
er Intel und gründete seine eigene Firma Zilog, wo er bis
Mai 1976 die Zilog Z80 CPU ( Abb. 1.68 ) schuf, eine CPU,
die zum Intel 8080 aufwärts-kompatibel, jedoch leistungsfä-
higer und billiger war. Dadurch liefen die meisten Programme
ohne Änderungen darauf, insbesondere das CP/M-Betriebs-
system. Im Juli 1976 wurde der Z80 auf den Markt gebracht.
Die Firma Motorola wurde 1928 von den Brüdern Paul V.
Galvin und Joseph E. Galvin als Galvin Manufacturing Cor-
poration (GMC) gegründet und im Jahre 1947 in Motorola
umbenannt.
Die Galvin MFG. Corp. baute 1930 das erste kommerziell
erfolgreiche Autoradio der Welt. Das Modell 5T71 kostete
110-130 US$, damals eine horrende Summe. Dennoch wurde
das Modell ein Verkaufsschlager. Sie nannten diesen, damals
noch sehr schweren und voluminösen, Kasten „Motorola“.
Es war eine Wortschöpfung aus Motor (motorcar, motion)
und ola (Schall, Welle, la ola) (nach anderen Quellen: „eine
Kombination aus Automobil und Victrola, dem legendären
Grammofon“). Der Erfolg war so groß, dass der Begriff bald
in den USA zum Synonym für den Hersteller und für ein
Autoradio überhaupt wurde.
Erfolgreich wurde die Firma durch Geräte der Unterhal-
tungselektronik und Funkgeräte für den Einsatz bei Polizei
und Militär. Auch bei der Entwicklung von mobilen Telefo-
nen nahm Motorola bald eine führende Stellung ein.
In der frühen Entwicklungsphase von Prozessoren war Mo-
torola, damals noch deutlich vor Intel, die wesentliche Kraft
für Neuentwicklungen von CPUs. Erst die Verwendung von
Abb. 1.68 Eine Z80 CPU der ersten Stunde im weißen Keramik-
Gehäuse
 
 
 
 
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