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Abb. 1.63 Jack Kilby
ten eines Physikprofessors verhinderte dies. Im Jahre 1953
promovierte er am MIT.
Danach arbeitete er bei William B. Shockley im Shockley
Semiconductor Laboratory von Beckman Instruments. Zu-
sammen mit den sogenannten „Traitorous Eight“ verließ er
später das Shockley Semiconductor Laboratory. Die Traito-
rous Eight (deutsch: „Die verräterischen Acht“) waren acht
Unternehmer, die im Jahre 1957 das Shockley Semiconductor
Laboratory verlassen hatten. Der Name „Die Verräterischen
Acht“ wurde von William B. Shockley, dem Direktor der
Shockley Laboratorys, erfunden. Andere sprechen etwas neu-
traler von den Fairchild Eight oder Shockley Eight. Eine Zeit
lang wurden sie auch die „Fairchildren“ genannt. Die Acht
waren: Victor Grinich, Robert Noyce, Gordon Moore, Eugene
Kleiner, Julius Blank, Sheldon Roberts, Jean Hoerni und Jay
Last. Sie verließen das Shockley Semiconductor Laboratory,
weil sie mit Shockleys Personalführung nicht zufrieden wa-
ren. Die acht Angestellten wandten sich an Arnold Orville
Beckman, dem die Shockley Semiconductor Laboratorys
gehörten. Sie forderten die Absetzung Shockleys. Beckman
versuchte einen neuen Manager zu inden und entmachtete
Shockley. Nach einiger Zeit war aber klar, dass kein Ersatz
zu inden war. So bekam Shockley seine Befugnisse zurück.
Die Acht verließen daraufhin das Labor und unterzeichneten
einen Vertrag bei der Fairchild Camera and Instrument Cor-
poration, um Fairchild Semiconductor zu gründen.
Nicht viel mehr als ein Stück Germanium mit einigen Kabeln
auf einem Stück Glas, etwa so groß wie eine Büroklammer,
war alles, was zuerst zu sehen war. Die Schaltung bestand
aus zwei Bipolartransisto ren , welche auf dem Germanium-
Substrat befestigt und durch Golddrähte verbunden waren.
Als Kilby einen Schalter drückte, erschien auf dem Os-
zilloskop eine endlose Sinuskurve. Damit sahen die Anwe-
senden, unter ihnen auch der Chef von Texas Instruments,
Mark Shepherd, dass das Problem gelöst war. Dieser Hybrid-
Schaltkreis ist somit ein erstes Beispiel der Umsetzung der
schon bekannten Transistor-Transistor-Logik (TTL) auf einen
Schaltkreis.
Es war eine Vorstufe zur Weiterentwicklung der TTL-
Schaltungen hin zu kleineren Bauformen. Am 6. Februar 1959
wurde das Patent US 3.138.743 für den ersten integrierten
Schaltkreis eingereicht.
Zunächst war den integrierten Schaltkreisen kein kommer-
zieller Erfolg beschieden, aber im Jahr 1966 setzte Kilby sie
erstmals beim Bau von elektronischen Taschenrechnern ein,
als deren Erinder er gilt.
Im Jahre 2000 erhielt er zusammen mit dem Deutsch-
Amerikaner Herbert Kroemer und dem Russen Zhores I.
Alferov den Nobelpreis für Physik für seinen Beitrag zur
Entwicklung des Integrierten Schaltkreises (IC) . Das Labor,
in dem Kilby 1958 arbeitete, gilt in Texas als historische Ge-
denkstätte. Kilby starb am 20. Juni 2005 in Dallas, Texas, an
einem Krebsleiden.
Unabhängig von Kilby erfand Robert Norton Noyce sechs
Monate später ebenfalls den integrierten Schaltkreis, den er
allerdings nach Kilby zum Patent anmeldete. Er wurde am
12. Dezember 1927 in Burlington, Iowa, als drittes Kind von
Reverend Ralph Brewster Noyce geboren. Er wuchs in Grin-
nell, Iowa, auf, wo er 1949 seinen Bachelor in Physik und
Mathematik erwarb. Als Student am Grinnell College stahl
Noyce einmal von einem nahen Bauernhof ein Schwein und
schlachtete es für ein Collegefest. Dieser Vorgang führt dazu,
dass Noyce beinahe exmatrikuliert wurde. Nur das Einschrei-
1.5.2
Intel
Nachdem als erstes Fairchild lauffähige Schaltungen auf den
Markt gebracht hatte, verließ Robert Noyce im Jahre 1968
die Firma, um zusammen mit Gordon Moore am 18. Juli die
Firma Integrated Electronics (Intel) zu gründen. Das Ge-
bäude des Firmensitzes von Intel in Santa Clara, Kalifornien,
ist nach ihm benannt (Robert Noyce Building); ebenso das
Gebäude der Naturwissenschaftlichen Abteilung des Grinnell
College (Robert N. Noyce '49 Science Center). Bald darauf
wurde auch Andy Grove eingestellt, der die Firma in den
1980ern und 1990ern leitete.
Das erste Produkt der Firma war ein bipolarer 64-bit-
Schottky-RAM. Er wurde im April 1969 unter der Produkt-
bezeichnung „Intel 3101“ vorgestellt.
Im Jahre 1969 veröffentlichte die japanische Firma Busi-
com eine Ausschreibung über zehn kundenspeziische Schal-
tungen für ihren neuen Rechner. Die Halbleitertechnologie
wurde zu diesem Zeitpunkt meist nur für kundenspeziische
Schaltungen eingesetzt. Chips wurden nur in Rechnermaschi-
nen verwendet und besaßen keine anderen Einsatzgebiete.
Die Intel Mitarbeiter schlugen einen neuen und mutigen
Weg ein, indem sie versuchten, statt Chips genau für die
Speziikationen von Busicom zu entwickeln, einen Mehr-
 
 
 
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