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Abb. 1.58 Tesa-Klebeilm
und Acer an. Hewlett-Packard trat allerdings 2005 wieder
aus dem Blu-ray-Konsortium aus, nachdem einige Verbesse-
rungsvorschläge abgewiesen worden waren, und wechselte
in das HD-DVD-Lager.
Die Blu-ray Disc gibt es in drei Varianten: als nur les-
bare BD-ROM (vergleichbar mit DVD-ROM), als einmal
beschreibbare Variante BD-R (vergleichbar mit DVD±R)
und als wiederbeschreibbare BD-RE (vergleichbar mit
DVD±RW).
Die Blu-ray Disc basiert auf einem tief-violetten Laser mit
405 nm Wellenlänge, die wiederbeschreibbare Blu-ray Disc
arbeitet mit der Phase-Change-Technik.
Bei einem Durchmesser von 12 cm fasst eine Scheibe mit
einer Lage bis zu 25 GB und mit zwei Lagen bis zu 50 GB
an Daten. Alternative Quellen nennen als Bruttokapazi-
tät 21,7 GB. TDK ist es gelungen, auf einer sechslagigen
Scheibe 200 GB unterzubringen, dabei wurde die Kapazität
einer Lage auf 33,3 GB erhöht. Pioneer erklärte im Juli 2008,
Prototypen mit 400 GB auf einer Scheibe mit 16 Lagen er-
zeugt zu haben; eine Entwicklung einer marktreifen Version
sei bis zum Jahr 2010 geplant.
Datenbits als Punktmuster auf den Film schreiben. Dieser
Effekt tritt allerdings nur im Brennpunkt des Lasers auf, der
sich mit einer Tiefenschärfe von einigen Mikrometern fo-
kussieren lässt.
Da die einzelnen Schichten eines aufgerollten Klebeilms
etwa 30 Mikrometer voneinander entfernt sind, lassen sich
gezielt einzelne Schichten beschreiben, ohne den Film ab-
zuwickeln, und riesige Datenmengen auf kleinstem Raum
speichern. Einmal bespielt, kann man das Medium beliebig
oft lesen und lange lagern.
Eine erste Förderung erfuhr das Forscherduo durch das
frühere SAP-Vorstandsmitglied Klaus Tschira in dessen Eu-
ropean Media Laboratory (EML). Die tesa SE griff diese
Grundlagenforschung auf und startete mit den Forschern
zunächst eine Entwicklungskooperation. Im Dezember 2001
gründeten sie gemeinsam die tesa scribos GmbH in Heidel-
berg, an der die Forscher zu 25 %, die tesa SE zu 75 % betei-
ligt waren. Dort konnte das Team die Erindung im eigenen
Labor weiterentwickeln.
Zunächst konzentrierte man sich auf ein System zur
Produktverfolgung und für den Fälschungsschutz von Mar-
kenprodukten. Das sogenannte tesa Holospot-System ist
seit 2003 auf dem Markt. Bislang wird Tesailm allerdings
nicht als Massendatenspeicher verwendet. Es ist zu hoffen,
dass dies nicht das Ende der Geschichte vom Datenspeicher
Tesa-Film sein wird, obwohl sie an einem Freitag, den 13.
begann.
Tesa-Speicher
Im Jahre 1998 tauchte auf der Computer-Messe CeBIT in
Halle 16, Stand B 35, ein neuer Datenspeicher auf, der in
den folgenden Monaten für Furore sorgte: Ganz haushalts-
übliches durchsichtiges Klebeband sollte riesige Datenmen-
gen speichern können. Viele glaubten an einen Aprilscherz,
weil „Der Spiegel“ Anfang April darüber berichtete. Schnell
jubelten die Medien die Erindung von zwei Physikern der
Universität Mannheim zum Datenträger der Zukunft hoch.
Von der „Tesa-ROM“ war die Rede, auf die 15 Mal mehr
Daten passen sollten als auf eine CD-ROM.
Die Geschichte begann an einem Freitag, den 13. Im
März 1998 bereitete der Physiker Steffen Noehte mit seinem
Diplomanden Matthias Gerspach an der Universität Mann-
heim Präsentationen für die CeBIT in Hannover vor. Mona-
telang hatten sie mit teuren polymeren Kunststoffen expe-
rimentiert. Ihr Ziel war es, mit Laserlicht Informationen in
das Material einzubrennen. Sie beschrieben ihre Entdeckung
folgendermaßen:
1.4.4
Laufzeitspeicher
Signalverzögerungen werden verwendet, um Störsignale
rechtzeitig erkennen und ausblenden zu können. Dies kann
mittels Verzögerungsleitungen (engl. delay line , korrekt:
Laufzeitleitung ), die eine Zeitverschiebung bewirken oder
durch eine temporäre Speicherung ( Laufzeitspeicher ) rea-
lisiert werden. Basis ist die Signallaufzeit eines Signals in
einer elektrischen Leitung bestimmter Länge oder auch in
einer akustischen Übertragungsstrecke. Die Verzögerungs-
zeit ergibt sich dabei aus dem Quotienten aus Länge und
Wellengeschwindigkeit. Es existieren elektromagnetische,
mechanische, akustische und elektronische Verzögerungslei-
tungen. Die ersten akustischen Glas-Verzögerungsleitungen
Als wir in der Vorbereitung zur CeBit noch etwas Zeit hatten
und nicht mehr wussten, was wir vielleicht noch präsentieren
sollten auf der CeBit, kam uns die Idee, eine Tesa-Film-Rolle, die
ja eigentlich in jedem Labor im Schreibtisch liegt, einfach mal
zu belichten. Und das hat auf Anhieb geklappt! Besser als alle
anderen Materialien, die wir vorher angeschaut haben.
Es stellte sich heraus, dass herkömmlicher Tesa-Film
( Abb. 1.58 ) auf die Hitze des Laserstrahls mit einer dauer-
haften sehr feinen strukturellen Veränderung reagiert.
Das Polypropylen, aus dem der Tesa-Film besteht, än-
dert bei Belichtung mit einem fokussierten Laserstrahl sei-
nen Brechungsindex. Ähnlich wie bei einer CD lassen sich
 
 
 
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