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Abb. 1.56 CD betrachtet mit
Raster-Elektronen-Mikroskop
(Schutzlack entfernt)
Abb. 1.57 Auslesevorgang bei
einer CD
dio“ verdarb ein näselnd verfärbter Streicherklang den Spaß
an Schuberts neunter Sinfonie. Und die „Zeit“ urteilte über
Opernarien auf einer Compact Disc: Seltsam verhärtet und
steril, ohne jeden belcantistischen Charme .
Der Grund hierfür waren noch vorhandene technische
Mängel, die vor allem in den Tonstudios zu inden waren.
Tatsächlich benutzten die Plattenirmen zunächst die falsche
Technik in den Studios, bzw. mussten neue Aufnahmesysteme
entwickeln, um die CD zum Erfolg zu führen.
Auch die Musikverleger der damaligen Zeit waren skep-
tisch. Nach einer Sitzung des deutschen Musikverleger-
Verbandes im Jahr 1984 wurde bezweifelt, dass die CD die
herkömmliche schwarze Scheibe nach zehn Jahren ablösen
könnte. Die Prognosen - so die Musikverleger damals -
dass 1988 mindestens 50 Prozent des Tonträger-Umsatzes
aus CD-Platten bestehen werde, dürfte wohl eher im Bereich
des Wunschdenkens der Erinder anzusiedeln sein . Immerhin
kosteten CD-Spieler damals zwischen 1000 und 2000 DM
(zwischen 500 und 1000 Euro). Und auch die CDs waren
alles andere als billig.
Wie sehr sich die Skeptiker irrten, geht aus ein paar Zah-
len hervor: Wurden 1985 gerade 6,8 Millionen CDs abgesetzt
(im Verhältnis zu 74 Millionen Langspielplatten, 49 Millio-
nen Singles und ebenso vielen Musikkassetten), so eroberte
sich das neue Medium bereits 1990 mit 76 Millionen Ex-
emplaren vor der Musikkassette (74,7), der Langspielplatte
(43,9) und den Singles (27,2) den Spitzenplatz. Schon im
Jahre 1994 wurden 166 Millionen Compact Discs verkauft.
Dies waren gut doppelt so viele wie alle anderen Tonträger
zusammen.
Bei einer CD werden Daten mithilfe einer von innen nach
außen laufenden Spiralspur gespeichert (also umgekehrt wie
bei der Schallplatte). Die Spiralspur besteht aus Pits (Gruben)
und Lands (Flächen), die auf dem Polycarbonat aufgebracht
sind. Die Pits haben eine Länge von 0,833 bis 3,054 µm und
eine Breite von 0,5 µm. Die Spiralspur hat etwa eine Länge
von 6 km ( Abb. 1.56 ). Bei der industriellen Herstellung
werden ein Glas-Master und ein Stamper (Negativ) gefer-
tigt. Anschließend wird damit in Presswerken eine Polycar-
bonatscheibe geprägt und die Relexions- und Schutzschicht
angefügt. Die Relexionsschicht besteht aus einem Alumini-
umilm.
Das Abtasten einer CD erfolgt mittels einer Laserdiode
(Wellenlänge 780 nm), wobei die CD von unten gelesen wird.
Der Laserstrahl wird an der CD relektiert und mit einem
halbdurchlässigen Spiegel in eine Fotodiode gebündelt. Der
Spiegel ist halbdurchlässig, weil der Laserstrahl auf seinem
Weg zur CD dort hindurch muss. Die Fotodiode registriert
dann die Schwankungen in der Helligkeit ( Abb. 1.57 ) .
DVD
Die DVD gilt als direkter Nachfolger der CD und der Video-
kassette. Mitte der 1990er-Jahre löste die CD als optischer
Massenspeicher für Audio- und Video-Dateien einen regel-
rechten Boom aus. In der Kapazität stark begrenzt, galten
die Formate VCD (Video-CD) und LD (Laser Disc) bis dato
als geläuigstes Schreibformat. Im Jahre 1995 einigte sich
die Industrie auf die Einführung eines neuen optischen Spei-
cherstandards, der DVD. Die DVD war zu dieser Zeit vor-
wiegend als Video-Speichermedium gedacht, weshalb ihr der
Name „Digital Video Disc“ zugewiesen wurde. Spätestens
jedoch mit der Entwicklung des ersten DVD-Brenners 1999
traf diese Bezeichnung nicht mehr eindeutig zu. Aus „Video“
wurde „Versatile“ (engl. vielseitig ). Die DVD-Brenner er-
möglichten eine komprimierte Datenverarbeitung und -spei-
cherung aufgrund der kürzeren Wellenlänge des Laserkopfes.
So konnten kleinere Strukturen auf der Disc beschrieben wer-
den, was wiederum die Kapazität erhöhte.
Blu-ray Disc
Die Blu-ray Disc (abgekürzt BD) ist ein digitales optisches
Speichermedium. Sie wurde als High-Deinition-Nachfol-
ger der DVD entwickelt und bietet ihrem Vorläufer gegen-
über eine erheblich gesteigerte Datenrate und Speicherka-
pazität.
Der Name Blu-ray Disc ist englischen Ursprungs. Blu-
ray bedeutet wörtlich so viel wie „blauer Strahl“ , was
sich auf den violetten Lichtstrahl des verwendeten Lasers
(405 nm) bezieht. Die bewusste Abweichung von der ortho-
graisch korrekten Schreibweise Blu e -ray Disc zielte darauf
ab, eine Registrierung des Begriffs als Marke zu vereinfa-
chen.
Die Speziikationen für die Blu-ray Disc wurden am
19. Februar 2002 durch die neun Unternehmen der Blu-ray
Group, Panasonic, Pioneer, Philips, Sony, Thomson, LG
Electronics, Hitachi, Sharp und Samsung, beschlossen. Die-
ser Gruppierung schlossen sich Ende Januar 2004 zusätzlich
noch Dell und Hewlett-Packard sowie Mitte März 2005 Apple
 
 
 
 
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