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eine unkomprimierte und verlustfreie, hochwertige Aufzeich-
nung und nicht zuletzt die Möglichkeit zum Bau kompakter
mobiler DAT-Rekorder.
Dank seiner Zuverlässigkeit wurde DAT von HP auch als
Basis für das DDS-Format zur Datensicherung verwendet.
DDS fand daraufhin schnell seinen Platz als PC-Datensiche-
rungssystem mit einer Speicherkapazität von mehr als 24 GB
pro Band, und es kamen Streamerbandlaufwerke auf den
Markt, die auch Audio-DAT-Bänder auslesen, wiedergeben,
und beschreiben konnten.
ein vollständiges Lochkarten-Buchhaltungs-System. Im Jahre
1928 gründete die Rheinische Metallwaren- und Maschinen-
fabrik eine Tochtergesellschaft zur Entwicklung und zum Ver-
trieb von Lochkartenmaschinen, die Rheinmetall Lochkarten
GmbH . Diese wurde jedoch schon kurz nach ihrer Gründung
von der Firma IBM aufgekauft. IBM wollte sich mit diesem
Kauf ihre bisherige Monopolstellung sichern. Dies war auch
der Grund, dass das Buchhaltungssystem nie in Serie pro-
duziert wurde. Tauschek selbst erhielt einen Vertrag für fünf
Jahre und verkaufte insgesamt 169 Patente an die IBM.
Unter anderem hatte er auch ein System entwickelt, mit
dem erstmals gedruckte Ziffern erkannt werden konnten. Eine
Lampe beleuchtete die jeweils zu erkennende Ziffer, die auf
eine Linse durch eine rotierende Trommel mit einem Negativ
der 10 Ziffern abgebildet wurde. In der Trommel befand sich
darüber hinaus eine Fotodiode, die die Differenz der Ziffern auf
dem Papier zu dem vorgegebenen negativen Muster aufing.
Sobald die beleuchtete Ziffer mit einer Zahl auf der Trommel
übereinstimmte, verringerte sich der Fotostrom auf ein Mini-
mum, und die Ziffer wurde eindeutig identiiziert. Zu den ersten
Kunden dieses Systems zählten Banken und Versicherungen.
Auch nach dem Verkauf der Patente an IBM war er noch
wissenschaftlich tätig. Insgesamt wurden ihm über 200 Pa-
tente erteilt. Seinen elektromagnetischen Trommelspeicher
präsentierte er erstmals im Jahre 1932. Im Jahre 1964 wurde
in Wien-Floridsdorf (21. Bezirk) die Tauschekgasse nach ihm
benannt.
Ein Trommelspeicher besteht aus einem großen Metall-
zylinder (der Trommel, zumeist aus Leichtmetall), dessen
Außenseite mit einem ferromagnetischen Aufzeichnungs-
material überzogen ist.
Entlang der Achse der Trommel sind Schreib-Leseköpfe
fest angebracht, d. h. für jede Spur gibt es einen eigenen
Kopf. Dadurch, dass es keine beweglichen Köpfe gibt, ist
die Konstruktion relativ einfach und robust.
Die Leistung der Trommel hängt also fast nur von ihrer
Drehgeschwindigkeit ab, im Gegensatz zu moderneren Fest-
platten, wo zusätzlich auch die Bewegungsgeschwindigkeit
der Lese/Schreibköpfe eine Rolle spielt. Die Adressierung
der Daten erfolgt über die Köpfe (bzw. die korrespondierende
Magnetspur) und die Sektoren einer Spur. Die Adressierung
der Sektoren erfolgt über Informationen auf einer oder meh-
reren Indexspuren.
Bei manchen Rechnern wurden über zusätzliche Spuren
auch die Takte für den Rechner abgeleitet, die Geschwindig-
keit des Computers war damit mit der Drehzahl des Trommel-
speichers verknüpft. Die Zugriffszeiten der Trommelspeicher
lagen im Bereich mehrerer Millisekunden bis etwa 100 ms,
bei Speicherkapazitäten bis zu 10 Gbit je Trommel.
Die Abb. 1.46 zeigt einen Magnettrommelspeicher für den
Robotron R 300, wie er ab 1968 gebaut wurde. Dieser Spei-
cher wog ca. 50 kg bei einer Größe von 70 × 45 × 45 cm. Die
Speicherkapazität betrug 100.000 Zeichen. Bei einer konstan-
Magnetkarten
Die Firma Hewlett Packard führte für ihren Taschenrechner
HP-65 im Jahre 1972 erstmalig Magnetkarten als externes
Speichermedium ein ( Abb. 1.43 ).
Abb. 1.43 Magnetkarten von
Hewlett Packard
Diese Magnetkarte hatte eine Speicherkapazität von
100 Bytes. Bei dem Nachfolgemodell HP-67/97 , welches ab
1975 hergestellt wurde, betrug die Speicherkapazität bereits
224 Bytes. Beim ab 1979 erhältlichen Modell HP-41 konn-
ten 448 Bytes auf der Magnetkarte gespeichert werden. Auch
Texas Instruments übernahm diese Art der Speicherung in den
Modellen SR-52 und TI-59 ( Abb. 1.44 ) .
Abb. 1.44 Magnetkartenleser
des TI-59
Magnetkarten konnten wie Magnetbänder gelöscht und
wiederbeschrieben werden. Sie waren billig, aber nur für
kleine Datenmengen geeignet.
Trommelspeicher
Die Trommelspeicher ( Abb. 1.45 ) gehen auf Patente des
Österreichers Gustav Tauschek zurück. Sie waren die ersten
elektrischen Massenspeicher. Eingeführt gegen Ende der
70er-Jahre, waren sie bis Anfang der 70er-Jahre im Einsatz.
Gustav Tauschek wurde am 29. April 1899 in Wien gebo-
ren. Er starb am 14. Februar 1945 in einem Züricher Kranken-
haus an einer Embolie. Von 1926 bis 1930 arbeitete er für die
Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik in Sömmerda.
Obwohl Autodidakt, entwickelte er in dieser Zeit zahlreiche
Verbesserungen für die damaligen Lochkartenrechner sowie
 
 
 
 
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