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SDS-940
IMP Nr. 2
die Harvard University, die an das Netzwerk angeschlossen
wurden. Bis zum Ende des Jahres kamen noch die Lincoln
Labs, die Stanford University, die CMU (Carnegie Mellon
University) und die CWRU (Case Western Reserve Univer-
sity) dazu.
SRI
Datenleitung
UCLA
SIGMA-7
IMP Nr. 1
Abb. 4.15 Die erste Verbindung des ARPANET
Abb. 4.16 ARPANET Stand Juni 1970
talzahl als 114 vom SDS 940 ausgegeben. Als nächstes folgte
ein „O“, das wiederum als Ziffer 117 des Oktalsystems ange-
zeigt wurde. Nachdem Kline ein „G“ übermittelt hatte, stürzte
der Rechner des SRI ab. Somit war die erste Nachricht, die
über das ARPANET gesendet wurde „LOG“.
Untersuchungen führten zu der Vermutung, dass das Pro-
blem an einem Programm von Bill Duvall liegen könnte. Das
Programm hatte die Aufgabe, dem SDS 940 vorzutäuschen,
dass er nicht mit einem anderen Computer, sondern mit einem
einfachen Terminal verbunden sei. Das Problem war nun,
dass der SRI-Großrechner übertragene Wörter automatisch
vervollständigte. Als der 940 das „G“ emping, versuchte
er die letzten Buchstaben „G-I-N“ zurückzusenden. Da das
Terminalprogramm von Duvall nicht mehr als einen Buchsta-
ben auf einmal verarbeiten konnte, kam es zum Absturz des
Systems. Da man das Problem beheben konnte, wiederholte
man den Versuch noch am selben Tag. Diesmal funktionierte
alles reibungslos. Der Befehl wurde übertragen, die erste feh-
lerfreie Datenübertragung durch das ARPANET war erfolgt
und man hatte es zum ersten Mal geschafft, ein Netzwerk
aufzubauen, indem Computer verschiedenen Typs miteinan-
der kommunizierten.
Bei diesem Fortschritt sollte es aber nicht bleiben. Der AR-
PANET IMP #3 wurde am 1. November an den IBM 360/75
der UCSB (University of California in Santa Barbara) an-
geschlossen. Dem folgte am 10. Dezember die Auslieferung
des ARPANET IMP #4 an die Universität von Utah. Damit
war das ursprünglich mit vier Hosts geplante Netzwerk voll-
ständig.
Im März 1970 schloss man in Cambridge bei BBN seinen
eigenen ARPANET IMP #5 an und realisierte damit die erste
Erweiterung mit einem Netzwerk von der Westküste zur
Ostküste der USA. Bis zum Sommer folgten weitere Stand-
orte, wie das MIT, die RAND Corporation, die SDC und
Weitere Entwicklungen wurden aber auch im Bereich der
Software verzeichnet. Nachdem die NWG im Dezember 1969
Telnet entwickelt hatte, stellte die Gruppe im Sommer 1970
eine Pilotversion eines neuen Protokolls vor, das NCP (Net-
work Control Protocol) . Das NCP sollte als Basisprotokoll
implementiert werden, auf das andere Protokolle aufbauen
konnten. Seine Aufgabe bestand darin, Datenpakete an ihr
Ziel zu versenden, ohne sich für den Inhalt der Informationen
zu interessieren. Das NCP war das Vorgängerprotokoll des
heutigen TCP/IP -Protokolls.
Nachdem im April 1971 das ARPANET aus 15 IMP-
Knoten bestand, machte man sich bei der ARPA und bei
BBN die nächsten Gedanken über die künftige Entwick-
lung des Netzes. Nach einigen Verhandlungen erhielt BBN
schließlich den Auftrag für den Bau eines IMP-Prototyps,
basierend auf dem leichteren und kostengünstigeren Honey-
well 316 .
Diese technische Entwicklung war aber nur ein kleiner Teil
der bevorstehenden Erweiterungen für das ARPANET. Schon
seit Monaten hatte man sich überlegt, wie es möglich sei, die-
jenigen, die keinen Host-Computer zur Verfügung hatten, an
das Netzwerk anzuschließen. Die Lösung war ein TIP (Ter-
minal Interface Processor) , der anders als ein herkömmlicher
IMP mit einem MLC (Multi-Line Controller) ausgerüstet war.
Mit diesem war es möglich, die Eingaben von bis zu 63 ver-
bundenen Terminals auf einmal zu bearbeiten. Die Terminals
verhielten sich dabei wie ein einziger angeschlossener Host.
Mit einem TIP war nun eine Vernetzung mit dem ARPANET
ohne eigenen Knoten möglich und es mussten auch keine
Änderungen an den bestehenden IMP-Knoten durchgeführt
werden.
Im Herbst 1971 fasste Larry Roberts den Entschluss, das
ARPANET der Öffentlichkeit zu präsentieren, da außerhalb
 
 
 
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