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In-Depth Information
keine Lösung für die Kommunikation zwischen Computern
war. So begann er, die Übertragung mit der Nachrichtenüber-
mittlung beim Versenden von Telegrammen zu vergleichen.
Er schrieb dazu:
Messages were relayed from one place to the next until they
reached their destination using a store-and-forward approach.
The trouble was that the ‚store' part often took much longer than
the ‚forward'. […] Messages were always sent whole, which me-
ant that if you dropped a message […] just after someone else
had dropped off their magnum opus, your message would have to
wait for the whole of the magnum opus to be sent […].
gen und mit Ziel- und Absenderadresse zu versehen. Selbst
die Einteilung der Nachrichtenblöcke mit ihren Kompo-
nenten und Größen wiesen Gemeinsamkeiten auf. Sie ka-
men aber zu den gleichen Erkenntnissen über verschiedene
Wege: Baran befasste sich zunächst mit Netzarchitekturen
und erst danach mit den Kommunikationstechniken auf den
Netzen, während Davies den umgekehrten Weg beschritten
hatte.
Die Entwicklung des Packet-Switching war ein wichtiger
Grundstein für den Fortschritt der Computerkommunikation,
da es nun möglich war, eine Nachricht in kleine Pakete zu
zerlegen und zu versenden. Dadurch konnte man, mittels
eines Routing-Protokolls, die Datenübertragung für jedes
einzelne Datenpaket so organisieren, dass jeder Knoten für
die bei ihm ankommenden Pakete den kürzesten Pfad be-
rechnete. Infolgedessen war man in der Lage, die Übermitt-
lung zu beschleunigen und beim Ausfall eines Teilabschnitts,
einen alternativen Weg vorzugeben. Auch musste im Falle
eines Verlustes nicht die ganze Nachricht, sondern nur das
beschädigte oder verloren gegangene Paket noch einmal ge-
sendet werden.
Fünf Monate nach der Präsentation seiner Ergebnisse
wurde Davies zum Leiter der Informatikabteilung am NPL
ernannt. Dadurch bekam er die nötigen Mittel zur Verfügung
gestellt, um ein paketvermitteltes Computernetzwerk zu ent-
wickeln und aufzubauen. Zur Umsetzung dieses Projekts
richtete er eine Forschungsgruppe für Datenkommunikation
ein. Zu diesem Team gehörten neben dem Leiter Derek Bar-
ber, Roger Scantlebury, Keith Bertlett und Peter Wilkinson.
Davies kam bei seiner Forschung zu der Einsicht, […] that
computer communication should be carried out using a small,
dedicated packet-switching computer. Somit bestand die erste
Aufgabe der Forschungsgruppe in der Ausarbeitung der An-
forderungen für einen solchen Paketvermittlungscomputer.
Bis zum Ende des Jahres 1966 setzte die Gruppe ihre Ideen in
einen detaillierten Entwurf für ein Computernetzwerk um und
entwickelte eine Rohfassung der Speziikationen für einen
solchen Vermittlungscomputer.
Abb. 4.10 Nachrichtenübertragung bei der Paketvermittlung
Ein weiterer Nachteil betraf den Verlust von Nachrichten.
Wäre es einmal dazu gekommen, hätte man keine Möglich-
keit gehabt, dieses zu bemerken, da man für die Kommunika-
tion noch kein Ende-zu-Ende- bzw. Host-zu-Host-Protokoll
kannte. So kam Davis auf die Idee, die Prinzipien des Com-
puter-Time-Sharings mit denen der Nachrichtenvermittlung
zu verbinden. Würde man nun eine kurze Nachricht zu einem
Hauptwerk versenden, würde der Vermittler die Nachricht in
Blöcke teilen und diese abwechselnd verschicken.
Er kam auch auf eine Lösung, das Problem mit dem Host-
zu-Host-Protokoll zu vermeiden: Jedes Paket sollte Informa-
tionen über Sender, Ziel und Anzahl der Pakete, aus denen
sich die ganze Nachricht zusammensetzte, enthalten.
4.2
Das ARPA-Netzwerk
Abb. 4.11 Aufbau der Nachrichtenpakete nach D. W. Davies
4.2.1
Die Entstehung der ARPA
Im März 1966 stellte D. W. Davies seine Ergebnisse
in einer Vorlesung am NPL der Öffentlichkeit vor. Durch
diese Veranstaltung bekam das Konzept der Paketvermitt-
lung ( Abb. 4.11 ) in der Wissenschaft seine erste Anerken-
nung. Bei der Präsentation der Ergebnisse war auch Arthur
Llewellyn vom Verteidigungsministerium anwesend, der
Davies nach seinem Vortrag von Paul Baran erzählte, der
schon 1964 ähnliche Grundlagen entwickelt hatte. Sowohl
Davies als auch Baran sahen in ihren Theorien vor, die
Kommunikationspunkte eines Netzwerkes zu dezentralisie-
ren und die Kommunikation in kleine Datenpakte zu zerle-
Am 4. Oktober 1957 startete die Sowjetunion unter Ver-
wendung einer leicht modiizierten Interkontinentalrakete
vom Typ R-7 mit Sputnik I ( Abb. 4.12 ) den ersten künst-
lichen Satelliten auf eine Umlaufbahn um die Erde. Der
83,6 kg schwere Erdtrabant hatte die Aufgabe, mittels eines
Funksenders einfache Telemetriedaten über ein Kurzwellen-
signal zur Erde zu senden. Er verglühte 57 Tage nach dem
Start, als er wieder in tiefere Schichten der Erdatmosphäre
eintrat. Schon 4 Wochen nach dem Start des ersten Satel-
 
 
 
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