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weite Strecken zu übertragen. Die erste Demonstration des
Telegrafen fand 1844 zwischen Washington (D.C.) und Bal-
timore statt. In Anlehnung an die Relaisstationen der Post,
wo die Postreiter ihre Pferde gegen frische tauschen konnten,
taufte man das neue Gerät Relais .
Joseph Henry starb am 13. Mai 1878 in Washington D.C.
Zu seinen Ehren ist die Maßeinheit der elektrischen Indukti-
vität mit Henry benannt worden.
Elektromagnetische Relais ( Abb. 1.3 ) werden zum
Ein-, Aus- oder Umschalten von Stromkreisen verwendet.
Sie bestehen aus zwei getrennten Stromkreisen. Der erste
Stromkreis wird als Steuerstromkreis und der zweite als
Arbeitsstromkreis bezeichnet. Wird der Steuerstromkreis über
einen Schalter (S1) geschlossen, dann zieht der Elektroma-
gnet (bestehend aus einer Spule mit Eisenkern) den Schalter
(S2) im Arbeitskreis an und der zweite Stromkreis ist eben-
falls ge schlossen.
A
ABY = A B
00 0
01 0
10 0
11 1
˄
B
Y
Abb. 1.4 Realisierung der UND-Funktion durch Relais
1.2
Röhrentechnik
1.2.1
Geschichtliche Entwicklung
Voraussetzung für den Bau der Elektronenröhre war die
Entdeckung der Glühemission durch Thomas Alva Edison .
Edison wurde am 11. Februar 1847 in Milan, Ohio, geboren.
Bekannt wurde er vor allem durch die Erindung der elektri-
schen Glühlampe. Im Jahre 1982 nahm er in New York das
erste Elektrizitätswerk der Welt in Betrieb. Später entwickelte
er Verfahrenstechniken für die Bereiche Chemie, Zement und
der Metallgewinnung. Durch die Erindung des Kinetoskops
und der Entwicklung des Kleinbildilms war er auch ein Mit-
begründer der Filmindustrie. Am 18. Oktober 1931 verstarb
er in West Orange, New Jersey.
Bei seinen Versuchen mit Glühlampen, die er mit einer
zusätzlichen Elektrode versah, entdeckte er den Effekt der
Glühemission. Edison erkannte, dass der Elektronenluss
zwischen dem Glühfaden und der Elektrode mit dem Heiz-
strom zunimmt. Diese Gesetzmäßigkeit wurde als Edison-
Richardson-Effekt bekannt. In diesem Zusammenhang wurde
die erste elektronische Schaltung in einem Gleichspannungs-
Spannungsregler verwendet und 1883 von Edison patentiert.
Peter Cooper Hewitt patentierte im Jahre 1902 den Queck-
silberdampfgleichrichter für Drehstrom. Hewitt wurde am
5. März 1861 in New York geboren und starb am 25. Au-
gust 1921. Nach seiner Ausbildung am Stevens Institute of
Technology und an der School of Mines der Columbia Uni-
versity war er als Elektroingenieur tätig. Seine Erindung der
Quecksilberdamplampe, die blaugrünes Licht ausstrahlte,
wurde damals für die Schwarz-Weiß-Fotograie eingesetzt.
Später entwickelten sich die Gasentladungsröhren zum Thy-
ratron weiter und waren bis zum Anfang der 1970er-Jahre
wichtiger Bestandteil der Leistungselektronik.
Der englische Physiker Sir John Ambrose Fleming
( Abb. 1.5 ) patentierte 1904 die Vakuum-Diode. Sir John
Ambrose Fleming wurde am 29. November 1849 in Lan-
caster, Lancashire, geboren und starb am 18. April 1945 in
Sidmouth, Devon. Nach seiner Ausbildung an der Univer-
sity College School in London und am University College
London war er als Elektroingenieur und Physiker tätig. An
Abb. 1.3 Elektromagnetisches Relais
Wird der erste Schalter S1 geöffnet, dann lässt der Magnet
den Schalter S2 los, und der Arbeitsstromkreis wird durch die
Spannung einer Feder unterbrochen. Das Relais bietet somit
die Möglichkeit, mit kleinen Spannungen, z. B. Batteriespan-
nungen, Stromkreise mit hohen Spannungen und Strömen zu
steuern.
Die ersten digitalen Rechner waren alle auf der Basis von
Relais aufgebaut. Selbst als die Röhrentechnik schon Einzug
gehalten hatte, wurden Relais oft den Röhren vorgezogen,
da sie stabiler und als Massenartikel preiswerter waren. Mit
ihnen wurden Informationen gespeichert sowie logische und
arithmetische Operationen durchgeführt.
Die klassische UND-Schaltung lässt sich mit zwei Relais
gemäß Abb. 1.4 realisieren. Hierbei wird beim Anlegen ei-
ner Spannung (entspricht „1“) bei A bzw. B der Schalter im
Arbeitskreis geschlossen. Entsprechend sind alle anderen lo-
gischen Schaltungen realisierbar.
 
 
 
 
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