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Abb. 3.4 Schematischer Aufbau des
Gehirns
überwiegend mit der Weiterleitung von Signalen beschäftigt
ist.
Auffallend beim menschlichen Gehirn ( Abb. 3.4 ) ist
seine Spiegelsymmetrie, d. h. seine Aufteilung in zwei fast
identische Hälften, die mit einer Brücke von Nervenfasern
(corpus callosum) miteinander verbunden sind. Trennt man
diese Brücke auf, so können - mit gewissen Einschrän-
kungen - beide Gehirnteile unabhängig voneinander wei-
terarbeiten.
Anatomisch lässt sich das Gehirn u. a. in die Bereiche
Mittelhirn, daran, bis zum Bereich des Rückenmarks sich
anschließend, das Hinterhirn sowie Stammhirn, Kleinhirn,
Großhirn rinde (Kortex oder Neokortex genannt) und den
Thalamus-Bereich (Thalamus und Hypothalamus) untertei-
len. Der Thalamus-Bereich leitet alle von der Außenwelt
auf die sensorischen Nervenzellen auftreffenden und aus
dem Körperinneren stammenden Reize in die Großhirn-
rinde weiter.
Das Kleinhirn ist nach dem Rückenmark und dem Stamm-
hirn entwicklungsgeschichtlich eines der ältesten Teile des
Gehirns. Das Kleinhirn scheint u. a. die Koordination der
Stützmotorik mit genauen, zielgerichteten Bewegungen,
durch inhibitorische Modulation zu übernehmen. Die ge-
naue Arbeitsweise wird immer noch kontrovers diskutiert.
Eine Theorie besagt, dass dies durch einen zeitgenauen
Ablauf (Uhrenfunktion) von einzelnen Bewegungsmustern
geschieht. Andererseits ist das Kleinhirn für die prinzipielle
Bewegungssteuerung offensichtlich nicht notwendig. Bei Pa-
tienten ohne Kleinhirn (z. B. nach einer Krebsoperation) ist
immer noch eine langsame und etwas wacklige Bewegung
möglich.
Prinzipiell ist eine Nervenzelle ( Abb. 3.5 ) aus den Grund-
komponenten:
• Zellkörper (Soma)
• Zellkern (Nucleus)
• Dendriten
• Nervenfaser (Axon)
• Synapsen.
aufgebaut.
Der Zellkörper ist umgeben von der Zellmembran. Er
enthält neben dem Zellkern diverse andere funktionelle Ein-
heiten (sog. Organellen), wie Golgi-Apparat, Mitochondrien,
endoplasmatisches Retikulum, Lipidtröpfchen usw., die für
die Arbeit des Neurons notwendig sind. So sind u. a. die Mi-
tochondrien für die Energieversorgung der Zelle zuständig.
Die Dendriten sind dünne, röhrenförmige und meist stark
verästelte Fortsätze der Zelle, mit denen die Zelle Eingangs-
signale aufnimmt.
Der Zellkern hat die Aufgabe, die Eingangssignale zu ver-
arbeiten und unter gewissen Randbedingungen Ausgangssi-
gnale zu generieren.
Die Nervenfaser übernimmt die Weiterleitung der Aus-
gangssignale des Neurons. Die Nervenfaser verdichtet sich
an ihrem Ende und bildet die Synapsen.
Die Synapsen, die Endköpfchen der Nervenfaser, bilden
über den synaptischen Spalt die Kontaktstelle zwischen den
Enden der Nervenfaser und den Dendriten von weiteren Neu-
ronen, d. h. es besteht kein unmittelbarer Kontakt zwischen
 
 
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