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Abb. 2.39 Bill Joy
der 1960er-Jahre. Ersten Kontakt mit Computern bekam Linus
Torvalds im Alter von elf Jahren. Sein Großvater Leo Törnq-
vist, der Professor für Statistik war, kaufte einen Commodore
VC 20 für seine mathematischen Berechnungen. Die kleinen
BASIC-Programme, die er dafür auf Papier entwarf, ließ er
durch seinen Enkel eintippen. Anfangs verstand dieser noch
nicht was er da eigentlich tippte, doch schon bald begann er,
Computer-Handbücher zu lesen und deren Beispielprogramme
wie „hello world“ und einfache Spiele auszuprobieren. Als Leo
Törnqvist 1983 starb, erhielt Torvalds den Computer.
Um 1987 kaufte sich Linus Torvalds ( Abb. 2.40 ) mit Geld,
das er durch Stipendien, Ferienjobs und einen Kredit seines
Vaters erhalten hatte, einen neuen Computer, einen Sinclair
QL mit 128 Kilobyte Speicher und einem 68008-Prozessor.
Danach begann er 1988 ein Informatikstudium mit den Neben-
fächern Physik und Mathematik, welches er Ende 1996 been-
dete. Am 22. Januar 1997 heiratete Linus die Kindergärtnerin
und sechsfache innische Karatemeisterin Tove Monni in einer
kleinen Zeremonie mit drei Gästen. Kurz zuvor, am 5. Dezem-
ber 1996, war ihre erste Tochter, Patricia Miranda, zur Welt
gekommen. Am 16. April 1998 bekamen die Torvalds eine
zweite Tochter, die sie Daniela Yolanda nannten. Am 20. No-
vember 2000 kam die dritte Tochter, Celeste Amanda, zur Welt.
Die Entwicklung der Distribution wurde in Berkeley sys-
tematisch weiterentwickelt. Im Jahre 1983 erschien 4.2BSD
und 1986 4.3BSD. Um sich von der VAX-Plattform zu lösen,
wurde der Betriebssystemkern in maschinenabhängige und
portable Teile getrennt.
Im Jahre 1991 wurde mit dem Networking Release/2 das
System netzwerkfähig gemacht. Diese Software wurde mit
einigen Erweiterungen durch eine im folgenden Jahr von der
Universität Berkeley gegründeten Firma namens Berkeley
Software Design Inc. vermarktet. Da durch die Erweiterun-
gen de facto ein vollständiges Betriebssystem entstanden war,
vermarkteten sie ihr System unter dem Namen UNIX inklu-
sive Quelltext für 995 $. Da dieser Preis weit unter den Li-
zenzgebühren von AT&T lag, verklagten die Unix System La-
boratories (USL), ein Zweig von AT&T, die Universität von
Berkeley und BSDi daraufhin auf Einstellung des Verkaufs
wegen Markenverletzung und teilweiser Verwendung ihres
Quelltextes. In dem Rechtsstreit wurde zunächst eine einst-
weilige Verfügung, die AT&T angestrebt hatte, abgelehnt.
Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass auch AT&T
Quelltext von Berkeley übernommen hatte. Dies war wegen
der BSD-Lizenz durchaus legal. Allerdings hatte AT&T die
Urheberschaft Berkeleys aus dem Quelltext und der Do-
kumentation entfernt. Dies war jedoch in der BSD-Lizenz
ausdrücklich untersagt. Der Rechtsstreit endete 1994 damit,
dass AT&T in einigen seiner Dateien die Urheberschaft von
Berkeley wieder eintragen musste. Berkeley musste nur drei
der über 18.000 Dateien der Networking Release/2 entfernen
und einige kleine Änderungen durchführen. Das Release war
damit frei von UNIX-Quelltext.
Abb. 2.40 Linus Torvalds
Am 17. Februar 1997 zog Torvalds nach Santa Clara, Ka-
lifornien, wo er eine Stelle bei der Firma Transmeta antrat.
Im gleichen Jahr erhielt Torvalds von den beiden Linux-Un-
ternehmen Red Hat und VA Linux (SourceForge) aus Dank
Aktienoptionen. Damit wollten diese beiden Unternehmen
Torvalds besser an sich binden. Als am 11. Oktober 1999
Red Hat an die Börse ging, wuchs das torvaldssche Vermö-
gen über Nacht von 5000 $ auf eine Million. Wenige Monate
später hatte VA Linux den erfolgreichsten Börsenstart aller
Zeiten. Nach Ablauf der beiden 180tägigen Sperrfristen besaß
die Familie 20 Millionen Dollar und zog aus ihrer Doppel-
haushälfte in ein großes komfortables Anwesen.
Linus Torvalds erhielt für seine Verdienste zahlreiche An-
erkennungen. Nachdem bereits im Jahre 1994 ein Asteroid
den Namen 9885 Linux erhalten hatte, wurde 1996 ein neu
entdeckter Asteroid nach ihm 9793 Torvalds benannt. Die
LINUX
LINUX entstand im Jahre 1991 aus einem Terminalemulati-
onsprogramm, welches Linus Torwalds an der Universität in
Helsinki entwickelt hatte, um einen besseren Zugriff auf die
großen Unix-Server der Universität zu haben.
Linus Benedict Torvalds wurde am 28. Dezember 1969 in
Helsinki als erstes Kind von Anna und Nils Torvalds geboren.
Zum Zeitpunkt seiner Geburt waren seine Eltern noch Studenten
an der Universität Helsinki und aktiv in der Studentenbewegung
 
 
 
 
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