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In-Depth Information
Eigenbedarf betrug bei BS 2/1 insgesamt 8 K Ganzworte. Für
BS 2/2 wurden mindestens 64 K Ganzworte benötigt. Der
Eigenbedarf betrug für BS 2/1 insgesamt 8 K Ganzworte.
Das Betriebssystem BS 2/1 verfügte über drei Programm-
stufen; zwei für Benutzerprogramme und eine für ein Sys-
temprogramm. Unter der Steuerung des Betriebssystemkerns
liefen quasi simultan der Operateurteil, ein Vordergrundpro-
gramm und ein Hintergrundprogramm ab. Hierbei hatte der
Operateurteil die höchste und das Hintergrundprogramm die
niedrigste Priorität ( Abb. 2.27 ) .
BS 2/2 Kern
Opera-
teur-Teil
Satelliten-
vermittler
Normalmedien-
vermittler
Benutzer-
programm 1
Benutzer-
programm n
. . .
Abb. 2.28 Die Architektur von BS 2/2
• Erweiterter Mehrprogrammbetrieb mit Prioritätensteue-
rung,
• Dynamische Auftragsabwicklung,
• Gemeinsam benutzbarer Code,
• Dynamische Listenverwaltung,
• Datenfernverarbeitung,
• Indexsequenzielle Zugriffsmethode.
Es konnten bis zu elf Programmstufen quasisimultan ab-
laufen, davon bis zu acht für Benutzerprogramme und zwei
bzw. drei für Systemprogramme ( Abb. 2.28 ) .
Das BS 3 war als Mehrbenutzerbetriebssystem konzi-
piert. Zusätzlich konnte der bis dahin übliche Stapelbetrieb
verwaltet werden. Die Benutzer- und Systemprogramme
wurden im Mehrprogrammbetrieb (multiprogramming) ab-
gewickelt. Dabei wurden bis zu sieben Benutzerprogramme
quasisimultan bearbeitet. Es wurden ferner bis zu maximal
48 aktive Konsolen durch das Betriebssystem verwaltet und
im Zeitscheibenverfahren bedient (time slicing). Die Ein- und
Ausgabeninformation wurde auf einem Hintergrundspeicher
zwischengepuffert, die Ein-Ausgabe erfolgt somit off-line
(Ausnahme: Magnetband). Die Datenorganisation gestattete
eine Texthaltung zum Aufbewahren, Ergänzen und Korrigie-
ren von Quellprogrammen.
BS 2/1 Kern
Operateur-
teil
Vordergrund-
programm
Hintergrund-
programm
Abb. 2.27 Die Architektur von BS 2/1
Im Hintergrund liefen die Abschnitte (Jobs) der Benutzer.
Hierbei handelte es sich jeweils um ein Lochkartenpaket,
bestehend aus einer Folge von Kommandos und Daten. Die
Vordergrundprogramme liefen parallel zur Abschnittsverar-
beitung, zu einem bestimmten Zeitpunkt jeweils eines. Sie
wurden vom Operateur gestartet und waren entweder normale
Benutzerprogramme oder Systemroutinen.
Der Operateurteil vermittelte den Kontakt des Systems mit
dem Operateur. In diesem Bereich liefen nur Systemroutinen.
Im normalen Betrieb des BS 2/1 spielten Vordergrund
und Hintergrund bei der Stapelverarbeitung zusammen.
Ein Stapel war eine Folge von Abschnitten, die mit einem
Stapelanfangskommando (XSA) begannen, und mit einem
Stapelendekommando endeten. Seine Verarbeitung wurde
durch ein Operateurkommando ausgelöst. Die Abarbeitung
erfolgte sequenziell. Die Verarbeitung konnte mit direkter
oder indirekter Abschnittseingabe erfolgen. Bei direkter
Eingabe wurden die Karten der einzelnen Stapelabschnitte
zu den Zeitpunkten vom Lochkartenleser eingelesen, zu de-
nen sie von den ablaufenden Programmen benötigt wurden.
Bei indirekter Eingabe wurde zunächst der ganze Stapel auf
einen Trommelspeicher oder einen Wechselplattenspeicher
ausgelagert und erst zu einem späteren Zeitpunkt mit der
Verarbeitung begonnen. Auch die Ausgabe auf Schnell-
drucker und die Ausgabe auf Lochkartenstanzer konnten
wahlweise indirekt (d. h. mit Zwischenpufferung auf einem
Randomspeicher) oder direkt auf das entsprechende Gerät
durchgeführt werden. Bei indirekter Ausgabe wurde die ge-
sammelte Information später in einem getrennten Arbeits-
gang ausgedruckt bzw. ausgestanzt.
Die Version BS 2/2 war eine Weiterentwicklung von
BS 2/1. Sie unterschied sich von der Vorgängerversion im
Wesentlichen in folgenden Punkten:
2.3.3
Betriebssysteme für PCs
CP/M
Ab dem Jahre 1974 entwickelte Digital Research Inc. eine
Reihe von Betriebssystemen, die unter der Abkürzung CP/M
sehr verbreitet waren. Die Abkürzung CP/M bedeutete ur-
sprünglich Control Program/Monitor (engl. für Steuerungs-
programm/Überwacher), wurde später jedoch als Control
Program for Microcomputers umgedeutet. Sie waren vor
allem für die damals in den Heimcomputern aufkommenden
Prozessoren Intel 8080 und Zilog Z80 vorgesehen. Die Ent-
wicklung des ersten CP/M-Systems lag in den Händen von
Gary Kildall ( Abb. 2.29 ) .
Gary Kildall wurde am 19. Mai 1942 in Seattle geboren
und starb am 11. Juli 1994 in Monterey, Kalifornien. Bezüg-
lich der Ursache seines Todes existieren drei Varianten: Herz-
infarkt oder Sturz bzw. Verletzungen, die er sich bei einer
Kneipenschlägerei in einer Motorradrockerbar in Monterey,
Kalifornien, zugezogen haben soll.
Er promovierte in Informatik an der University of Washing-
ton im Jahre 1972. Danach war er als Informatiklehrer an der
 
 
 
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