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John Glave aus England hat anhand der Rekonstruktion von
Price den Versuch unternommen, ein funktionierendes Repli-
kat des Originalmechanismus zu konstruieren. Diese Zahn-
räder sind nicht wie beim Original aus Bronze, sondern aus
Messing gefertigt und sie sind zwischen transparenten Platten
angebracht, sodass der Mechanismus sichtbar ist ( Abb. 2.15 ) .
Inwieweit dieser Versuch einer Rekonstruktion in Details
mit dem Original übereinstimmt, lässt sich jedoch nur schwer
bewerten. Dies gilt auch für den Nachbau des amerikanischen
Uhrmachers Steve Cramer , der einen funktionstüchtigen
Nachbau konstruierte, mit dem er 1994 auf 14 min genau eine
Sonneninsternis vorhersagte.
Abb. 2.15 Abbildungen des Nachbaus von Glave. a Rückseite, b Frontseite
2.4.3
Neuere Untersuchungen
Eingesetzt wurden modernste Untersuchungstechniken.
Hierzu gehörte auch die Durchleuchtung des Räderwerks mit
einem 3-D-Röntgen-Tomografen. Dieses 8 t schwere Gerät
mit Namen „Blade Runner“ wurde extra nach Athen transpor-
tiert, um das Innere des Räderwerks mit der Genauigkeit von
Zehntelmillimetern hochaulösend abzutasten. Ferner wurde
ein von der Firma Hewlett-Packard zur Verfügung gestelltes
PTM-Gerät (Polynominal Texture Mapping) eingesetzt, wel-
ches es ermöglicht, feinste Oberlächendetails aufzuhellen
und besser sichtbar zu machen.
Als erstes Resultat konnten im Oktober 2005 insgesamt 82
weitere Fragmente vom Meeresboden in der Umgebung des
Wracks geborgen werden, die eindeutig zu dem Räderwerk
gehörten.
Inzwischen liegen erste Ergebnisse dieser Untersuchun-
gen vor. So enthielt das Rechenwerk neben den bereits 40
bekannten und zum Teil erhaltenen Zahnrädern noch Spu-
ren von weiteren Zahnrädern. Bis auf eine Ausnahme waren
Seit den 1970er-Jahren beschäftigte sich vor allem Michael
Wright vom Londoner Science Museum mit dem Räderwerk.
Er korrigierte einige Details der Rekonstruktion von Price
und konnte weitere Erkenntnisse gewinnen. Zusammen mit
Bernard Gardner fertigte er 2002 eine weitere Rekonstruktion
an.
Im Jahre 2005 begann ein neues Projekt unter der Leitung
von Mike Edmund mit dem Namen „Antikythera Mechanism
Research Project“ mit dem Versuch, dem Räderwerk von An-
tikythera seine Geheimnisse zu entlocken.
Es handelte sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Univer-
sity of Wales (Cardiff), der Nationalen und Kapodistrias-Uni-
versität Athen, der Aristoteles-Universität Thessaloniki, des Ar-
chäologischen Nationalmuseums in Athen, X-Tek Systems und
Hewlett-Packard (HP), gefördert von der Stiftung Leverhulme
Trust und der Kulturstiftung der griechischen Nationalbank.
 
 
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