Information Technology Reference
In-Depth Information
beim Übergang einer Stelle des Resultatwerks von 9 nach 0
(entsprechend 10). Dabei nimmt der Stift a (siehe Abb. 7.46
bzw. Abb. 7.47 ) die Hebelkombination b/c mit, wobei die
Trägerscheibe f freigegeben wird und sich, bedingt durch eine
Federkraft, im Uhrzeigersinn um etwa 35° dreht. Ein an der
Trägerscheibe befestigter Hebel e macht diese Drehung mit
und schwenkt mit dem Schaltstift m in die Bahn des großen
Schaltbogens 9 (siehe auch Abb. 7.45 ) .
Die Ausführung des Zehnerübertrags erfolgt erst beim
Weiterdrehen der Kurbel. Hierbei drückt die Kante n über den
Schaltstift m den Schalthebel e und die mit ihm verbundene
Trägerscheibe f in die Ausgangslage zurück. Dabei nimmt
der auf f befestigte Zahn h das Zehnerschaltrad o der nächst
höheren Stelle um eine Teilung mit, sodass der dortige Wert
um 1 vergrößert wird. Erreicht die Trägerscheibe f wieder
ihre Ausgangslage, wird sie durch den Arretierstift d ixiert.
Besonders bemerkenswert sind auch Hahns Gedanken zu
durch Dampfmaschinen betriebenen Fahrzeugen. In seinen
Unterlagen inden sich Überlegungen zu einer „Maschine,
die einen Wagen allein durch Wasser und Feuer ohne weitere
Hilfe über Berge und Täler in beliebiger Geschwindigkeit
bewegen könnte“. Damit war er nach da Vinci einer der ers-
ten, der konkrete Überlegungen zur Nutzung der Dampfkraft
anstellte. Leider fehlten ihm die Geldmittel zur Ausführung
dieses Versuches.
Hahn beschäftigte sich auch mit der Konstruktion einfa-
cher Addiermaschinen. Drei Exemplare, die bisher verschol-
len sind, werden in Hahns schriftlichen Aufzeichnungen
erwähnt ( Abb. 7.48 ) . Möglicherweise ist eines im Besitz
des Arithmeum in Bonn. Jacob Auch , ein Mitarbeiter in der
Werkstatt von Hahn, hat mehrere solcher „Scheibenaddierer“
hergestellt, von denen wiederum drei Exemplare heute noch
nachweisbar sind.
Abb. 7.44 Rechenmaschine Hahns aus dem Jahr 1770
ren emaillierten Scheiben auf dem drehbaren Mittelteil der
Maschine besteht. Das Umdrehungszählwerk wird aus klei-
neren Scheiben gebildet und durch ein Stirnradgetriebe mit
einem Einzahn betätigt. Der Mittelteil der Maschine mit den
beiden Zählwerken kann gegenüber dem Außenteil mit dem
Einstellwerk verdreht werden. Eine Falle und Aussparungen
sorgen für die richtige Stellung der Werke zueinander.
Das für alle Rechenmaschinen besonders schwierige und
entscheidende Problem des Zehnerübertrags löste Hahn durch
die Aufteilung in eine Vorbereitungsphase und eine Ausfüh-
rungsphase: Die Vorbereitung des Zehnerübertrags erfolgt
Abb. 7.45 Innerer Aufbau einer Rechenma-
schine von Hahn
Hauptzählwerk
Kurbel
Einstellstab
Staffelwalze
Zägezahnrad
Abgreifrad
Zahnbogen
 
 
 
Search WWH ::




Custom Search