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führt werden. Das Prinzip der Maschine wird noch heute in
Kilometerzählern verwendet. Die erste Beschreibung dieser
Maschine indet sich in Diderots Enzyklopädie von 1751.
französischen Hofs bewegte, entwickelte aus der Mode des
Glücksspiels heraus auch die Grundzüge der Wahrscheinlich-
keitsrechnung.
Abb. 7.22 Nachbau der Rechenmaschine von Pascal
Abb. 7.20 Die Addiermaschine von Pascal (Einstellung der Summan-
den mit Griffel)
Auch die Rechenmaschine von Pascal arbeitete mit zehn-
stuigen Zahnrädern. Die Maschine bestand aus acht Einstell-
rädern, auf jedem sind die Ziffern von 0-9 abgetragen. Jedes
Einstellrad entspricht einer Dezimalstelle der zu addierenden
bzw. zu subtrahierenden Zahlen. Es können also maximal
achtstellige Zahlen addiert bzw. subtrahiert werden, wobei
das Ergebnis auch höchstens achtstellig sein darf. Beim Über-
gang von 9 nach 0 eines Rads wird das links daneben liegende
Rad automatisch um eine Stelle weitergedreht.
Abbildung 7.23 veranschaulicht die Wirkungsweise.
Es ist verschiedentlich spekuliert worden, ob Pascal
( Abb. 7.21 ) Informationen über die Maschine von Schickard
hatte. Dies war vermutlich nicht der Fall, denn zum einen
indet sich in keiner der im Nachlass von Pascal gefundenen
Unterlagen ein entsprechender Hinweis und zum anderen ist
die Maschine von Schickard derjenigen von Pascal in einigen
Punkten überlegen, so z. B. bei der Realisierung der Subtrak-
tion und den zusätzlichen Komponenten zur Unterstützung
der Multiplikation bzw. der Division.
Abb. 7.21 Blaise Pascal in zeitgenössischen Darstellungen
Abb. 7.23 Wirkungsweise der Maschine von Pascal
Pascal ließ seine Rechenmaschine in ca. 50 Exemplaren
bauen, von denen heute noch neun existieren. Jede von ih-
nen war ein Unikat. Er verbesserte seine nach ihm benannte
„Pascaline“ ständig, sodass über Jahrzehnte hinweg fünf- bis
zwölfstellige Rechenmaschinen entstanden. Die ersten Pas-
calinen schenkte er in der Hoffnung auf größere Bekanntheit
und Unterstützung bedeutenden Persönlichkeiten, allen vo-
ran dem französischen Kanzler sowie der Königin Christine
von Schweden. Pascal, der sich zeitweilig in Kreisen des
Die Einstellung der Zahlen erfolgte mit einem Griffel (Nr. 2).
Innerhalb des Kranzes 1, der mit Ziffern versehen war, befand
sich ein Rad 3, welches über eine Achse mit dem weiteren
Mechanismus verbunden war. Der Griffel wurde in die zur
einzustellenden Zahl gehörende Ausbuchtung des Rades 3
gesteckt und dieses bis zum Anschlag 4 gedreht. Über die
Räder 5, 6, 7 und 8 wurde diese Drehung direkt auf das Zif-
ferrad 9 übertragen. Der Arm 10 diente zur Zentrierung des
 
 
 
 
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