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Abb. 6.32 Prinzipieller Aufbau der Multiplizierstäbe von Genaille
Abb. 6.31 Stäbe von Genaille
cations‑Register für die Decimalrechnung, eine Rechenma‑
schine zur unmittelbaren Erlangung aller Producte aus den
Multiplicatoren von 1 bis 10, in jedem Multiplicandus von
weniger als elf Ziffern.
Die Durchführung einer Multiplikation mithilfe der Mul-
tiplizierstäbe von Genaille sei an dem Beispiel
und am Ende alle Produkte aufsummiert werden, ähnlich der
heute üblichen und bekannten Art der schriftlichen Multipli-
kation.
Die Stäbe haben am oberen Rand eine Kopfzahl und sind
nach unten hin in acht Felder (auch Fächer genannt) einge-
teilt. Ein Indexstab gehört ebenfalls dazu. In den Fächern
sind ein oder zwei Dreiecke aufgezeichnet, deren Spitzen
nach links zeigen. Am rechten Rand eines jeden Fachs in-
den wir eine Spalte mit untereinander stehenden Ziffern
( Abb. 6.32 ).
Allerdings gab es bereits vorher ähnliche Geräte. So be-
schreibt Theodor Ludwig Jordan in seiner Beschreibung
mehrerer von ihm erfundener Rechenmaschinen. Erster
Teil: Maschinen ohne Räderwerk und Rechentafeln. Stutt‑
gart 1798 Multiplizierhilfen auf der Basis von Tafeln, die
über das System der napierschen Stäbchen hinausgehen.
Hiervon entwickelte er drei verschiedene Ausführungen.
Jordan wurde am 29. Januar 1765 geboren. In den Jahren
1790-1793 war er Conrector in Speyer und von 1793 bis
1800 Präceptor der lateinischen Schule in Schorndorf. Er
starb im Jahr 1811.
Der Österreicher Carl Schönbichler stellte in der Wiener
Zeitung aus dem Jahre 1846 eine Erindung vor mit Multipli‑
7531 537 655
×= .
erläutert ( Abb. 6.33 ).
Zunächst werden die Stäbe so nebeneinander gelegt, dass ihre Kopf-
zahlen den Faktor 7531 ergeben.
Ganz links wird der Indexstab angelegt.
Da mit 5 multipliziert werden soll, wird in der Zeile begonnen, wel-
che auf dem Indexstab mit 5 gekennzeichnet ist (also in der fünften
Zeile von oben).
Begonnen wird ganz rechts in der fünften Zeile. In dieser Zeile be-
ginnt man auf dem Stab ganz rechts oben mit der Zifer 5 und geht
so von dieser Zifer aus nach links zum nächsten Stab jeweils der
Spitze des Dreiecks folgend.
Die von rechts nach links abgelesenen Zifern 37.655 stellen das ge-
suchte Ergebnis dar.
Die Ausführung einer Multiplikation zeigt, dass Additionen und Zeh-
nerüberträge durch den Benutzer nicht mehr erforderlich sind, das
 
 
 
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