Civil Engineering Reference
In-Depth Information
dass sie zu zwei Millionen Spannungsschwingspielen gehören, so dass bei weniger
Spannungsschwingspielen höhere Spannungen zugelassen werden können.
Geschraubte Verbindungen
Tabelle 7.3 enthält Kerbfälle für Bleche mit Löchern und für zug- bzw. scherbean-
spruchte Schrauben. Scherbeanspruchte Laschenstöße können je nach konstruktiver
Ausbildung in die Kerbgruppen 112, 90, 80 oder 50 eingeordnet werden. Der gün-
stigste Fall gilt für symmetrische zweischnittige Verbindungen mit hochfesten vorge-
spannten Schrauben, siehe auch Bilder 4.10 und 4.11. Zum Kerbfall 50 gehören
einschnittige Verbindungen mit Lochspiel und nicht vorgespannten Schrauben. Dieser
Verbindungstyp ist daher für Bauwerke mit nicht vorwiegend ruhender Belastung
ungeeignet.
Zur Beurteilung der Schraubentragfähigkeit können die Kerbgruppen 100 für scher-
beanspruchte Passschrauben und 50 für zugbeanspruchte Schrauben herangezogen
werden. Aus dieser Zuordnung ergibt sich, dass Stirnplattenverbindungen im Ver-
gleich zu Laschenverbindungen deutlich ungünstiger einzustufen sind. Hinzu kommen
bei Stirnplattenverbindungen negative Einflüsse aufgrund von Abstützkräften (s. Bild
4.13), so dass Stirnplattenverbindungen nur im Bereich der Kurzzeitfestigkeit einge-
setzt werden sollten.
Längsnähte zur Verbindung von Blechen
Für diese Nähte finden sich in Tabelle 7.4 die Kerbfälle 125, 112, 100, 80 und 71. Es
ist unmittelbar verständlich, dass durchgehende Längsnähte besser als unterbrochene
sind. Die ungünstigste Kerbgruppe (71) gilt für Enden bzw. Unterbrechungen von
durchgehenden Schweißnähten an Freischnitten, d. h. an Stellen mit kreuzenden Quer-
nähten.
Längsnähte für Blechstumpfstöße in Beanspruchungsrichtung werden Kerbfall 112
zugeordnet. Er bezieht sich auf mit Automaten oder voll mechanisierte einseitig
durchgeschweißte Nähte mit nicht unterbrochener Schweißbadsicherung (Plättchen)
ohne Ansatzstellen.
Quernähte (Stumpfnähte von Blechen)
Der Einfluss der Nahtausführung auf die Ermüdungsfestigkeit von Stumpfnähten wird
in Tabelle 7.2 qualitativ beurteilt (s. Abschn. 7.6). Eine quantitative Aussage ist
mithilfe von Tabelle 7.5 möglich. Mit Kerbfällen zwischen 112 und 36 ist die Ermü-
dungsfestigkeit der Quernähte je nach Ausführung stark unterschiedlich.
Beidseitig geschweißte Nähte (ohne Schweißbadsicherung) dürfen den Kerbfällen
112, 90 oder 80 zugeordnet werden. Die Unterschiede betreffen im Wesentlichen die
Nahtüberhöhung und ein Nacharbeiten durch Schleifen. Auslaufbleche (s. Bild 5.47)
sind in allen Fällen zu verwenden.
Für Querstöße, die unter Verwendung von stählernen Schweißbadsicherungen ausge-
führt werden, gelten die Kerbfälle 71 und 50. Die letztgenannte Gruppe bezieht sich
auf Querstöße, in denen die Schweißbadsicherung im Stoß verbleibt, also nicht
Search WWH ::




Custom Search