Civil Engineering Reference
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Ein typisches Beispiel für die Verwendung von Ankerschrauben zeigt Bild 6.15 mit
dem Anschluss einer Stahlstütze an ein Fundament. Die beiden Anker weisen umge-
bogene Enden auf, um den Ausziehwiderstand zu erhöhen und sind im Kopfbereich
durch eine Verlegeschablone fixiert, damit sie genau ausgerichtet werden können und
während des Betoniervorgangs nicht verrutschen. Die Höhenjustierung der Stütze
erfolgt durch entsprechende Keile bzw. Futter unter der Stützenfußplatte. Hauptauf-
gabe der beiden Ankerschrauben ist es, die Stahlstütze bei der Montage vorüber-
gehend so weit einzuspannen, dass die Bauteile montiert werden können. Im Endzu-
stand wird von einem gelenkigen Fußpunkt ausgegangen.
Die Bilder 2.89 bis 2.96 in Kindmann/Krahwinkel [155] zeigen weitere konstruktive
Lösungen für Stützenfüße. Dort werden auch die verschiedenen Einsatzbereiche sowie
Vor- und Nachteile erläutert. Als ein zweites Beispiel wird hier die Fußverankerung
einer Verkehrszeichenbrücke gezeigt. Bild 6.16 ist der Richtzeichnung VZB 10
(Blatt 4) des BMV [182] entnommen. Im Vergleich zu Bild 6.15 findet sich hier
zusätzlich eine Stellmutter unter der Fußplatte. Sie dient zur genauen Ausrichtung und
Höhenjustierung bei der Montage.
Bild 6.16
Fußverankerung einer Verkehrszeichenbrücke
Zuganker bestehen aus glatten Rundstählen oder gerippten Betonstählen mit
eingeschnittenen oder aufgerollten Gewinden, s. Bild 6.17. Zur Verkürzung der Ver-
ankerungslänge, aber auch für Montagezwecke, können am unteren Ende Haken oder
Unterlegscheiben bzw. Stahlplatten angeordnet werden.
Nachweise für Ankerschrauben mit Zugbeanspruchung sind nach Abschnitt
6.2.6.12 der DIN EN 1993-1-8 zu führen. Dort finden sich die folgenden Regelungen:
Ankerschrauben
sind
für
die
Schnittgrößen
aus
den
Bemessungslasten
auszulegen.
Sie
sollten
Zugkräfte
aus
abhebenden
Auflagerkräften
und
Biegemomenten übernehmen.
Bei der Berechnung der Zugkräfte in den Ankerschrauben infolge Biegung sind
die Hebelarme nicht größer anzusetzen als der Abstand zwischen dem Schwer-
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