Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Nicht durchgeschweißte Nähte
Die Nahtdicke bei nicht durchgeschweißten Nähten (HY-Nähte) wird vom theo-
retischen Wurzelpunkt bis zur Nahtoberfläche gemessen.
Kehlnähte
Kehlnähte werden i. d. R. ohne Fugenvorbereitung ausgeführt. Der Öffnungswinkel 
zwischen den zu verschweißenden Blechen sollte zwischen 60 o und 120 o liegen. Die
rechnerische Nahtdicke a ist gleich der Höhe des einschreibbaren gleichschenkligen
Dreiecks. Sie wird vom theoretischen Wurzelpunkt aus gemessen, siehe Bild 5.6.
Bild 5.6
Rechnerische Nahtdicke a bei Kehlnähten
Bei der Anwendung von Schweißverfahren, die einen über den theoretischen Wurzel-
punkt hinausgehenden Einbrand e gewährleisten, darf eine vergrößerte rechnerische
Nahtdicke a für die Berechnung angesetzt werden. Dies kann beispielsweise bei teil-
oder vollautomatischen Schutzgas- oder Unterpulverschweißverfahren erreicht wer-
den. In diesem Fall spricht man von Kehlnähten mit tiefem Einbrand . Das erreichbare
Maß der Einbrandtiefe e muss durch eine Verfahrensprüfung nach DIN 18800-7 si-
chergestellt werden.
Überlappungsstöße werden i. d. R. mit Kehlnähten ausgeführt. Je nach Lage der
Nähte zur Kraftrichtung unterscheidet man Stirn- und Flankenkehlnähte.
Stirnkehlnähte werden wegen der besseren Krafteinleitung häufig ungleichschenklig
ausgeführt. Flankenkehlnähte, die vorwiegend Schubkräfte übertragen, werden im
Allgemeinen gleichschenklig ausgebildet. Die rechnerischen Nahtdicken sind wie in
Bild 5.6 skizziert zu ermitteln.
Grenzwerte für Kehlnahtdicken
Bei Querschnittsteilen mit Dicken t  3 mm sollen gemäß DIN 18800 (Element 519)
folgende Grenzwerte für die Schweißnahtdicke a von Kehlnähten eingehalten werden:
2 mm  a  0,7  min t
(5.5)
(5.6)
a 
max
t
 0,5
mit: a und t in mm
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