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herausgestellt, dass mit dem kombinierten Vorspannverfahren - Voranziehen mit
festen Anziehmomenten (0,75 ∙ M r1 ) und drehwinkelgesteuertem Nachziehen - ein
kontrollierteres und gleichmäßigeres Vorspannen der hochfesten Schrauben möglich
ist. In Tabelle 4.32 sind die Weiterdrehwinkel für den zweiten Anziehvorgang des
kombinierten Verfahrens zusammengestellt.
Die Werte in den Klammern beziehen sich auf das Aufbringen der Regelvorspann-
kraft nach DIN EN 1993-1-8 NA mit dem modifizierten kombinierten Verfahren (nur
für Schrauben 10.9). Bei diesem Verfahren besteht eine deutlich geringere Abhängig-
keit vom Schmierungsgrad der Schrauben und der Muttern. Es wird daher in [198]
empfohlen, das kombinierte Vorspannverfahren anzuwenden. Gemäß NA zur DIN
EN 1993-1-8 sind Verbindungen der Kategorien B, C und E mit dem kombinier-
ten Vorspannverfahren nach DIN EN 1090-2 und der vollen Vorspannkraft F p,C
vorzuspannen.
Das Aufbringen der Regelvorspannkraft F p,C * kann gemäß Anhang A des NA zur DIN
EN 1993-1-8 mit den folgenden Vorspannmaßnahmen erfolgen:
Drehimpulsverfahren
modifiziertes Drehmomentverfahren
modifiziertes kombiniertes Verfahren
Einzelheiten zu diesen Verfahren sind in Tabelle 4.33 für Garnituren der
Festigkeitsklassen 8.8 und 10.9 zusammengestellt. Sie gelten für die k-Klasse K1 nach
DIN EN 14399-1. Das modifizierte kombinierte Verfahren darf nur für Schrauben der
Festigkeitsklasse 10.9 verwendet werden.
Tabelle 4.32 Weiterdrehwinkel für das kombinierte Vorspannverfahren
nach DIN EN 1090-2 (8.8 und 10.9 Schrauben)
Während des zweiten Anziehschrittes
aufzubringender Weiterdrehwinkel
Winkel in [°]
Klemmlänge t
Drehung
t < 2 ∙ d
60 (45)
1/6 (1/8)
2 ∙ d t < 6 ∙ d
90 (60)
1/4 (1/6)
120 (90)
1/3 (1/4)
6 ∙ d t < 10 ∙ d
keine Empfehlung
10 ∙ d < t
Kontrolle von vorgespannten Verbindungen
Zunächst müssen alle Verbindungen mit planmäßig vorgespannten mechanischen
Verbindungsmitteln vor Beginn des Vorspannens einer Sichtprüfung unterzogen
werden, nachdem sie am örtlich ausgerichteten Tragwerk verschraubt wurden. Ist die
Ursache für die Nichtkonformität ein Dickenunterschied in der gleichen Lage, der die
in DIN EN 1090-2 Abschnitt 8.1 festgelegten Werte überschreitet, muss die
Verbindung durch Futterbleche ergänzt werden. Andere Nichtkonformitäten dürfen,
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