Civil Engineering Reference
In-Depth Information
2 Ermittlung von Beanspruchungen
in Verbindungen
2.1 Prinzipielle Vorgehensweise
In DIN EN 1993-1-8, Abschnitt 2.5, werden allgemeine Regeln zur Ermittlung der
Beanspruchungen und Beanspruchbarkeiten von Verbindungen angegeben. Bei der
Berechnung von Anschlüssen muss eine wirklichkeitsnahe Verteilung der Schnitt-
größen angenommen werden, bei der im Wesentlichen folgende Punkte bei der Ver-
teilung der Kräfte und Momente zu beachten sind:
1. Die angenommene Verteilung der Kräfte und Momente steht im Gleichgewicht
mit den im Anschluss angreifenden Schnittgrößen.
2. Jedes Element (Querschnittsteil) im Anschluss kann die ihm zugewiesenen
Kräfte und Momente übertragen.
3. Die Verformungen, welche durch diese Verteilung hervorgerufen werden, über-
schreiten nicht das Verformungsvermögen der Verbindungsmittel oder der
Schweißnähte und der angeschlossenen Bauteile.
4. Die angenommene Verteilung der Kräfte und Momente muss den Steifigkeits-
verhältnissen im Anschluss entsprechen.
Die vorgenannten Prinzipien sind für die Ermittlung der Beanspruchungen und die
Nachweisführung von großer Bedeutung. Natürlich müssen die ersten drei Prinzipien
unabdingbar erfüllt werden. Das vierte Prinzip dagegen kann zu Missverständnissen
führen und sollte nach Meinung der Verfasser lauten: Die angenommene Verteilung
der Kräfte und Momente muss dem tatsächlichem Kraftfluss im Anschluss ent-
sprechen.
Bild 2.1
Teilschnittgrößen im geschraubten Stoß eines I-Querschnitts
Search WWH ::




Custom Search