Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Das Vorspannen der Verbindung hat durch Anwendung des Drehmoment -, des Dreh-
impuls -, des Drehwinkel - oder des kombinierten Vorspannverfahrens zu erfolgen.
Sollen andere Verfahren zur Anwendung kommen, müssen die Einstellwerte für die
verwendeten Anziehverfahren mit Verfahrensprüfungen ermittelt werden. Für Kon-
taktflächen von planmäßig vorgespannten Scher-Lochleibungsverbindungen (SLV/
SLVP) sind die zulässigen Höchstwerte für die Schichtdicke einzuhalten. Sofern
andere geeignete Beschichtungsstoffe als nach Tabelle 4 von DIN 18800-7 verwendet
werden, ist durch eine Verfahrensprüfung sicherzustellen, dass der Vorspannkraft-
verlust in den vorgegebenen Grenzen bleibt oder der Vorspannkraftverlust ist durch
Nachziehen auszugleichen. In SLV- und SLVP-Verbindungen nicht geeignet sind:
PVC/PVC-Kombinations-Beschichtungen, AK-Beschichtungen mit Schichtdicken >
120 m und AY-Hydro-Beschichtungen mit Schichtdicken > 120 m.
4.8
Bemessung und Konstruktion nach Eurocode 3
4.8.1
Vorbemerkungen
DIN EN 1993-1-8 enthält in den Kapiteln 3, 5 und 6 Regelungen für Schrauben-,
Niet- und Bolzenverbindungen. In den folgenden Abschnitten werden die Ermittlung
von Grenzkräften für einzelne Schrauben und die erforderlichen Nachweise für ge-
schraubte Verbindungen behandelt.
Kapitel 5 der DIN EN 1993-1-8 enthält Regelungen für die Tragwerksberechnung und
zur Klassifizierung der Anschlüsse. Hier findet man Hinweise auf die Auswirkung der
Momenten-Rotations-Charakteristika der Anschlüsse, auf die Verteilung der Schnitt-
größen in einem Tragwerk und auf die Tragwerksverformungen. Weiterhin werden
Grenzwerte für die Anwendung dieser Regeln angegeben. Damit ist es möglich, die
Auswirkungen der Ausführung von Anschlüssen zu beurteilen.
In DIN EN 1993-1-8, Abschnitt 5.2, können Anschlüsse nach ihrer Steifigkeit und
nach ihrer Tragfähigkeit klassifiziert werden. Dabei wird wie folgt unterschieden:
Klassifizierung nach der Steifigkeit
Ein Anschluss kann je nach vorhandener Rotationssteifigkeit als starr, gelenkig oder
verformbar klassifiziert werden, indem die Anfangssteifigkeit S j,ini mit den Grenzkri-
terien in Abschnitt 5.2.2.5 der DIN EN 1993-1-8 verglichen werden.
Gelenkige Anschlüsse
Ein gelenkiger Anschluss muss in der Lage sein, die auftretenden Schnittkräfte
zu übertragen, ohne dass größere Momente erzeugt werden, welche unzulässige
Auswirkungen auf die angeschlossenen Bauteile oder das Gesamttragwerk ha-
ben könnten. Darüber hinaus muss er die auftretenden Gelenkverdrehungen in-
folge der Bemessungswerte der einwirkenden Lasten ausführen können.
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